Was ist eDesign und für wen ist es geeignet?

Was ist eDesign und für wen ist es geeignet?

In diesem Artikel erkläre ich dir was eDesign ist, was man damit erreichen kann und für wen es geeignet ist. Zum Schluss gebe ich dir auch einen Einblick in den Ablauf eines eDesign-Projektes, wie es bei mir etabliert ist. So kannst du dir einen Eindruck verschaffen, ob die ortsunabhängige Online-Zusammenarbeit mit einem Interior Designer auch für dich interessant sein könnte.

1. Was verbirgt sich hinter dem Begriff „eDesign“?

Der Begriff eDesign umfasst grundsätzlich sämtliche Design-Dienstleistungen, die digital und online erbracht werden. In den letzten Jahren wurden diese Varianten immer populärer, da sie eine größere Flexibilität und Auswahl an Dienstleistern und Angeboten mit sich bringt. Zudem lässt sich durch fehlende Fahrtstrecken Zeit sparen und man kann die ganze Bandbreite an technischen Innovationen ausschöpfen.
Aber in meinem Fall geht um den Bereich online-Interior Design. Also digitale Einrichtungs- und Raumgestaltungs-Konzepte, die meinen Kunden ein ortsunabhängiges Erlebnis bieten und ihnen ermöglicht mit mir als Expertin für gesunde Wohn- und Arbeitsräume auch über größere Distanzen hinweg zusammen zu arbeiten und von meiner Expertise zu profitieren.

Das eDesign ist in Deutschland bisher eher im Bereich Webdesign und Grafikdienstleistungen etabliert. In der Interior Design Branche ist es noch etwas unbekannter. In Amerika jedoch bereits sehr beliebt und verbreitet.
Gibt es uns doch eine deutlich größere Spanne an Möglichkeiten, wenn wir nicht auf unsere lokalen Anbieter angewiesen sind, die oftmals gar nicht die Spezialisierung mitbringen, die das geplante Projekt erfordert.

Beispiele für Visualisierungstechniken im eDesign
Beispiele für Visualisierungen

Wenn wir über eDesign sprechen, dann geht es hierbei auch primär um die Präsentation der Design-Konzepte und die vielen Facetten, der modernen Darstellungsverfahren. So bietet es die Möglichkeit mit teilweise fotorealistischen Visualisierungen, dem Kunden einen realitätsnahen Einblick in das gewünschte Endergebnis zu geben. Einen digitalen Spaziergang oder eine Videotour durch die zukünftigen Wohnräume machen zu können, ist eine weitere reizvolle Methode. Die konzeptuelle Vorarbeit und die Zusammenstellung der designrelevanten Komponenten erfolgt auf Seite des Designers schon noch zum Großteil analog, da es ja auch immer noch um echte Materialien und ihre Eigenschaften sowie Farben und Licht geht, die in einem realen Umfeld zusammenspielen sollen.

Selbstverständlich können hier eDesign und analoge Zusammenarbeit auch verschmelzen. Jedoch ist ein rein online-basiertes Arbeiten möglich.
So können tolle Projekte trotz weiter Distanzen entstehen, ohne immensen Reiseaufwand und zusätzliche Kosten.

2. Für wen ist eDesign geeignet?

Grundsätzlich ist eDesign für Menschen geeignet, die keine Scheu vor der technischen Seite dieser Präsentationsformen haben und grundlegende Computerkenntnisse besitzen. Das selbständige Zurechtfinden auf einer Seite im Internet und das Bedienen von Online-Meeting-Software wie Zoom, Microsoft Teams oder ähnlichem, wäre die Voraussetzung. Ansonsten ist eDesign für jeden geeignet und zu empfehlen, der sich bei der räumlichen Vorstellung schwer tut und deshalb gerne eine 3D Visualisierung seiner Wohnwünsche hätte. Diese Visualisierungen ermöglichen es, mehr Entscheidungssicherheit zu erlangen und die Unsicherheiten bei der Materialwahl, Raumaufteilung und Farbgestaltung zu mildern. Es kann das Raumgefühl vermittelt werden, noch bevor die Umbau- oder Umgestaltungsmaßnahmen überhaupt begonnen haben.

Zudem ist eDesign für Menschen, die gerne ortsunabhängig beraten werden möchten und vor allem den passenden Experten an ihrer Seite wissen wollen.

Besonders empfehlen kann ich das eDesign und seine Visualisierungstechniken für Bauherren, die mit einem Hausbau die vermutlich größte Investition ihres Lebens tätigen und dabei gerne Fehlentscheidungen vermeiden möchten. Denn die sind meist nur teuer zu beheben. Aber auch bei Sanierungen und Umbauten bestehender Bausubstanz, kann das eDesign hervorragend unterstützen.

3. Wie läuft ein eDesign Projekt genau ab?

Darauf kann es natürlich nur eine individuelle Antwort geben, da jeder Anbieter seine eigene Struktur bietet. Deshalb gebe ich dir hier einen Einblick in die 3 Varianten, die ich selbst für meine Kunden anbiete.

Bei der Online-Interior-Design-Beratung, sozusagen der Basisstufe des eDesign Prozesses, handelt es sich um eine Beratung via Online-Meeting-Software. Hier werden direkt konkrete Anliegen und Fragen besprochen und es gibt die Möglichkeit im Anschluss eine Zusammenfassung und Dokumente mit Tipps und Handlungsempfehlungen zu übermitteln.
Diese Form des eDesign eignet sich vor allem für kleinere Umgestaltungen wie z.B eine Optimierung des Möbelarrangements in einem konkreten Raum oder eines Teilbereiches. Auch eine grundlegende Beratung zu diversen Einrichtungsfragen kann hierüber abgedeckt werden.

Die zweite Stufe bilden die eDesign-Pakete. Das sind gezielt zusammengestellte Designleistungen, die ein optimales Ergebnis für eine Umbau- oder Umgestaltungsmaßnahme bieten. Hierbei kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, die Online-Design-Beratung ist Teil davon und wird durch Visualisierungstechniken ergänzt um dem Kunden eine optimale Vorstellungskraft zu ermöglichen. Je nach Wunsch des Kunden gibt es hier aufwändigere und weniger aufwändige Varianten.

Beispiel für die Visualisierung eines Home-Office
Beispiel für die Visualisierung eines Home-Office

Generell bleibt zu sagen, dass gute 3D Visualisierungen zeitaufwändig und deshalb nicht kostengünstig sind. Es ist aber definitiv preiswert im Vergleich zu Fehlkäufen und Fehlentscheidungen bei Bauprojekten oder Umbauprojekten, die schnell in die tausende bis zehntausende von Euro gehen können. Somit bietet diese Visualisierung eine Art Vorschau, mit der man sich bereits in das Endergebnis einfühlen kann und das vielen Bauherren und Kunden mehr Sicherheit bei der Ausführung ihrer Wünsche gibt.

Diese Visualisierungen reichen von Fotorealistischen Darstellungen in Form von Bildern, über sogenannte 360° Ansichten oder 720° Spaziergängen durch die Räume bis hin zu konkreten Videoaufnahmen, die komponiert werden um das Raumgefühl einzufangen und dem Betrachter zu übermitteln.

Wenn du jetzt Lust bekommen hast, deine Räume zu verändern oder ein Bauprojekt ansteht, dass du gerne von Anfang an vernünftig planen möchtest, dann melde dich gerne per E-Mail (info@ks-wohndesign.com) oder über das Kontaktformular bei mir und erfahre, welche Optionen die ortsunabhängige Online-Zusammenarbeit mit einem Interior Designer bietet. Oder buche dir hier bereits deine Online-Design-Beratung:

Was macht gesundes Wohnen aus?

Was macht gesundes Wohnen aus?

Was macht einen Wohnraum zu einem gesunden Wohnraum? Diese Frage stellen sich bestimmt einige Menschen immer wieder. Ich möchte in diesem Artikel auf die Kernpunkte eingehen und dir die wichtigsten Parameter aufzeigen, die aus meiner Sicht zu gesundem Wohnen gehören.

1. Gesundes Raumklima:

Dazu gehören in erster Linie

– Kein Ausstoß schädlicher Lösemittel oder flüchtiger Verbindungen aus Klebern, Farben, Polstern oder Textilien.
Leider gibt es eine Vielzahl von Schadstoffquellen, die man sich oft unbewusst durch Gegenstände oder Baumaterialien ins Haus holt. Das reicht von der Wahl des Dämmmaterials über die Wandfarbe und den Bodenbelag bis hin zum Mobiliar und den Wohntextilien wie Vorhänge, Teppiche, Sofakissen etc.

Eine gute Regel zur Vermeidung von Schadstoffen ist hier so ähnlich wie im Bereich Ernährung, bei der Wahl der Materialien auf möglichst natürliche und bestenfalls wenig bearbeitete Materialien zu setzen.
So kannst du z.b davon ausgehen, dass Vollholz gesünder ist als Multiplex (Schichtholzplatten), die ihrerseits allerdings immer noch besser ist als Spanplatten und andere Pressspanprodukte bei denen man die Bestandteile nur schwer nachvollziehen kann.
Leider helfen uns auch vermeintliche Güte- und Qualitätssiegel nur begrenzt weiter, da diese lediglich die Einhaltung der festgelegten Grenzwerte bescheinigen. Grenzwerte besagen, ab welcher Menge ein Stoff gesundheitliche Auswirkungen hat. Diese Grenzwerte sind meist so gewählt, dass kein unmittelbarer Schaden entsteht, sie sagen aber nichts darüber aus, wie gesund oder ungesund ein Material letztendlich ist.
Denn auch hier gilt der Grundsatz: „Nicht alles, was nicht unmittelbar zum Tod führt ist auch gesund“

Deshalb rate ich dazu diese Kriterien kritisch zu hinterfragen und nicht jedem Siegel blind zu vertrauen. Denn die Testkriterien sind nicht immer transparent.

– gutes Feuchtigkeitsmanagement, Luftqualität

Um ein gutes Raumklima zu erhalten sind die Faktoren der Raumluft, Temperatur und Luftfeuchtigkeit die wichtigsten Parameter. Messen lassen sie sich z. B mit Hilfe eines Hygrometers, das Temperatur und relative Luftfeuchte anzeigt. Hiermit hat man jederzeit einen guten Überblick über den Zustand der Raumluft. Zumindest was die oberflächlichen Faktoren angeht.


Wir streben im Bereich der Luftfeuchtigkeit einen optimalen Wert zwischen 50-60% an. Sollte der Wert deutlich unter 40% relativer Luftfeuchte liegen, sollte man einen Raumluftbefeuchter einsetzen. Das kann in Form eines Wasserspiels oder Zimmerbrunnen passieren. Aber auch Kaltvernebler können eine Alternative sein. Wenn der Wert über die 60% Grenze hinausgeht, ist ein kurzzeitiges, mehrmaliges Stoßlüften über den Tag sinnvoll. In feuchten Regionen mit viel Luftfeuchtigkeit kann auch der Einsatz eines Entfeuchter-Systems sinnvoll sein.

– die optimale Raumtemperatur

Bei der Raumtemperatur spielen natürlich auch individuelle Faktoren eine Rolle wie z. B. der Stoffwechsel, Bewegungsverhalten aber auch der allgemeine Gesundheitszustand der Bewohner. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass eine Lufttemperatur zwischen 20°C und 23°C als angenehm empfunden wird. Im Schlafzimmer darf es eher etwas kühler sein, hier sind 18°C durchaus ausreichend. Im Badezimmer bevorzugen viele eine etwas höhere Temperatur um die 24°C. Was bei der Einstellung der Heizungen oft falsch gemacht wird, ist ein inkonstantes Heizverhalten. Da werden Heizungen am Tag abgedreht um sie dann abends nach der Arbeit wieder voll aufzudrehen um die Räume zu wärmen. Man verspricht sich davon eine Ersparnis bei den Heizkosten, was allerdings oft zum Gegenteil führt. Am besten ist eine konstante Heizleistung mit mittlerer Einstellung. So funktioniert die Heizung am ökonomischsten und Leistungsspitzen werden vermieden.

Gerade bei Fußbodenheizungen handelt es sich um Niedertemperatursysteme, die eine sehr lange Vorlaufzeit benötigen. Hier sollte unbedingt auf häufiges umstellen der Temperatur verzichtet werden.
Die Luftqualität wird über regelmäßiges Lüften reguliert und durch ein gutes Hausstaub-Management unterstützt. Wenn die Raumluft durch Schadstoffe belastet ist, können auch ausgewählte  Pflanzen eingesetzt werden, die diese Filtern und umwandeln können. Eine Auswahl solcher Pflanzen findest du hier.

Monstera Deliciosa, Bogenhanf und weitere tolle Sauerstoffkraftwerke sorgen für gutes Raumklima.

Sollten Zweifel an der Luftqualität aufkommen und Schadstoffbelastung ausgeschlossen werden, gibt es die Möglichkeit einen Luft-Schnelltest zu machen. Diese Tests können z. B. Formaldehyde und Asbest-Belastung aufzeigen, auf die man dann entsprechend reagieren sollte.
Eine wichtige Regel für die Anschaffung von neuen Möbeln und Einrichtungsgegenständen ist eine adäquate Zeit zum auslüften. Ein Sofa, eine Matratze oder ein Sessel sollten immer mindestens 24h in gut belüfteten Räumen ausdünsten dürfen bevor sie benutzt werden. Noch sinnvoller wäre die Anschaffung von unbedenklichen und entsprechend beschaffenen Materialien wie z. B. natürlichen Textilien ohne chemische Färbung, Bleichung oder Beschichtung. Womit wir zum letzten Punkt beim Raumklima gelangen.

– wohngesunde Materialien im Bereich Textilien, Möbel, Oberflächen

Hier ist oft eine große Unsicherheit vorhanden in Bezug auf die Qualität verschiedener Materialien. Aber wie oben bereits erwähnt, ist die einfachste Regel auf natürlichen Ursprung und möglichst wenig verarbeitete Materialien zu setzen. Holz, Metall, Glas, Naturfasern und Wolle zählen zu den Hauptakteuren in diesem Sektor. Bei der Auswahl von Wohntextilien, sind die Vertreter Leinen, Halbleinen, reine Baumwolle und Schafwolle oder Alpakawolle ganz vorne dabei. Es kommt aber auch auf die Verarbeitung an. Eine chemische Färbung kann den Benefit von natürlichen Stoffen wieder zunichtemachen. Kunstfasern wie Mikrofaser und Polyester sind häufig kritisch zu betrachten, da sie die Raumluft belasten und die Lunge schädigen können. Vor allem Allergiker und Asthmatiker leiden darunter besonders.

Bei Holz ist vor allem der Einsatz von Klebstoffen und Harzen zu beachten. Je weniger synthetische Klebstoffe und Lösemittelhaltige Versiegelungsprodukte eingesetzt werden umso besser. Eine geölte oder mit Natur-Wachsen behandelte Oberfläche ist einem Lack oder einem synthetischen Harz jederzeit vorzuziehen.  Glas und Metall sind die unbedenklichsten Materialien im Wohnraum. Bei Metallen kann zwar die Lackierung noch eine Rolle spielen, aber das Material an sich besitzt keine flüchtigen Verbindungen und kann vielseitig eingesetzt werden.

Auch bei Oberflächen wie Bodenbelägen und Wandfarben ist Aufmerksamkeit geboten. Für Bodenbeläge eignen sich hier ebenfalls natürliche Materialien wie Stein, Holz, Linoleum und Wolle. Die heutigen beliebten Beläge wie Vinyl und Laminat sind kritisch zu betrachten, da zum Einen das Material an sich oft minderwertige Kunststoffverbindungen enthält und auch die Klebstoffe des Trägermaterials und für die Verlegung nicht unbedenklich ist. Zudem ist die Wärmeleitung bei Fußbodenheizung eher ungünstig. Hier empfiehlt sich ein Steinboden oder Fliesenboden um die bestmögliche Wärmeleitung und Heizeffizienz zu erreichen.
Ein Holzboden hat seinen besonderen Charme und ist besonders Fußwarm. Zudem besitzt Holz auch optisch einen warmen Charakter und kann eine gemütliche Atmosphäre unterstützen. Auch hier muss jedoch auf den Einsatz eines Schadstoffarmen Klebers geachtet werden, sonst ist der Effekt des Naturbelages aufgehoben.


Linoleum ist entgegen häufiger Annahmen ein reines Naturprodukt, das neben Kalkpulver und Korkmehl, Leinöl und Jutefasern enthält. Somit ist dieser Belag auch sehr Umweltfreundlich und nahezu vollständig biologisch abbaubar. Zudem sind die verwendeten Rohstoffe alle nachwachsend und somit die Umweltbelastung sehr gering.

Auch Wände sind relevante Oberflächen


Bei Oberflächen solltest du aber auch immer an Wandflächen und die dort verwendeten Materialien denken. Hier ist z.B. ein Mineralputz mit einem entsprechenden mineralischen Farbanstrich immer der typischen Tapete mit Dispersionsfarbe vorzuziehen. Ich vergleiche immer gerne die Dispersionsfarbe mit dem Gummihandschuh für die Wand. Sie kann dann nicht mehr Atmen und hat keinen Mehrwert für das Raumklima. Dazu kommen oft Lösemittel und Bindemittel, die in die Raumluft ausdünsten. Bei Mineralischen Farben ist das deutlich besser gelöst, da sie mit der Wand verkieseln und eine atmungsaktive und gleichzeitig alkalische Wirkung haben, was Schimmelbildung vorbeugt. Die richtige Untergrundstruktur vorausgesetzt liefert eine entsprechende Wandgestaltung also durchaus einen echten Mehrwert. Auch sehr schön und absolut natürlich ist ein Anstrich mit Lehmfarbe. Einziger Nachteil wenn kleine Kinder und Tiere im Haushalt leben, der Anstrich ist nicht besonders robust gegen mechanische Belastung und Abrieb. Dafür jedoch sehr förderlich für das Raumklima und bietet bei entsprechender Pigmentierung einen wunderschönen Effekt und Tiefe. Wichtig bei mineralischen- und Lehmfarben ist meiner Ansicht nach die Verwendung natürlicher Pigmente. In der passenden Podcast-Folge zum Thema Farbe findest du einige Anregungen. Hör´ gerne rein: https://ks-wohndesign.com/podcast-farbe-und-farbwirkung

ergonomische Möbel fördern die langfristige Gesundheit.

2. ergonomisches Design von Möbeln und Einrichtungsgegenständen

Um langzeitige Gesundheitsschäden zu vermeiden, ist es notwendig ein ergonomisch sinnvolles Design zu wählen. Besonders bei Sitzmöbeln, Arbeitsplatzausstattung, Schlafräumen und Arbeitsflächen sollte auf die richtigen Maße geachtet werden. Da sich diese stets nach den individuellen Gegebenheiten der Bewohner richtet, kann man keine pauschalisierten Angaben machen. Die meisten Ergonomie-Modelle sind besonders auf die Arbeitsplatzgestaltung bezogen, aus meiner Sicht als Physiotherapeutin völliger Blödsinn. Da sie nur eine Durchschnittseinstellung eines Menschen mit durchschnittlichen Maßen berücksichtigen, funktionieren sie für die meisten nicht ausreichend. Da die wenigsten Menschen diesem Schema entsprechen führt das regelmäßig dazu, dass trotz vermeintlich richtiger Einstellung Nackenschmerzen und Rückenverspannungen auftreten. Eine wichtige Regel lautet hier immer einen möglichst flexibel verstellbaren Bürostuhl zu haben und einen guten und regelmäßigen Wechsel zwischen Stehen, Sitzen und Bewegen zu ermöglichen. Weitere Tipps zum gesunden Arbeiten kannst du hier nachlesen.  Vielleicht ist ja auch mein Online-Selbstlernkurs zum Thema „Feelgood im Home-Office“ genau das richtige für dich.

Bei den Bereichen Sitzen und Schlafen müssen immer auch die Dauer und Art der Belastung berücksichtigt werden. Ein Kriterium für Schlafbereiche ist auf eine mittelfeste bis feste Matratze zurück zu greifen. Zu weiche und zu „bequeme“ Matratzen führen dazu, dass wir uns vermindert bewegen im Schlaf, was wiederum zu Instabilität und Wirbelblockaden führen kann. Somit ist eine Beratung im Schlafstudio und ein ausreichend langes Probeschlafen immer ratsam. Zudem empfehle ich eher mittelpreisige Matratzen zu kaufen und diese nach 3-4 Jahren auszutauschen. Alleine aus Hygienischen Gründen sind Matratzen mit 10 Jahren Garantie auf den Matratzenkern eine Zumutung. Hier lassen sich Verbraucher leider oft täuschen und zu teureren Käufen verführen, da sie sich vermeintlich eher „bezahlt machen“.

Küchen und Möbelplanung erfordert auch einige Überlegungen

Im Bereich der Arbeitsflächen einer Küche, muss genau geschaut werden für welche Tätigkeiten sie genutzt werden. Zum Teig kneten brauchen wir eine niedrigere Arbeitsfläche als zum Gemüseschneiden oder Kochen. In einen Topf zu schauen erfordert für eine kleinere Person jedoch manchmal auch eine niedrigere Kochstelle. Somit ist die Küchenplanung auch hier mit einigen zusätzlichen Überlegungen anzugehen.

Ein weiterer Bereich sind Sitzmöbel wie Esszimmerstühle. Da sehe ich immer wieder die absurdesten Modelle und frage mich, was sich die Designer dabei wohl gedacht haben. Wann immer du einen Esszimmerstuhl mit einer Sitzfläche siehst, die nach hinten abfällt, mach einen weiten Bogen um dieses Modell. Wenn wir auf so einem Stuhl sitzen, ist unsere Beckenposition so eingestellt, dass wir gar nicht aufrecht sitzen können. Es ist biomechanisch einfach nicht möglich. Die Winkel in den Hüftgelenken lassen auf so einem Stuhl auch keine aufrechte Position zu. Eine gerade Sitzfläche ist die wichtigste Eigenschaft eines Esszimmerstuhles. Auch bei gepolsterten Stühlen sollte man darauf achten, dass das Polster nicht zu weich ist um diesen „Einsink-Effekt“ zu vermeiden.

Eine gute Beleuchtung gehört zu gesundem Wohnen.

3. adäquate Lichtgestaltung

Licht hat einen enormen Einfluss auf unsere biologischen Körperfunktionen und kann enormen Schaden anrichten wenn wir nicht sinnvoll planen.
Zum Thema Beleuchtung und Licht hat sich in den letzten Jahren viel getan. Unter anderem wurde das Konzept der Biodynamischen Beleuchtung immer mehr voran getrieben. Hierbei handelt es sich um ein Beleuchtungskonzept, das den natürlichen Tageslichtverlauf nachempfindet und so unsere innere Uhr und unseren Hormonhaushalt unterstützt.

Bei der Lichtplanung ist vor allem der Aufbau der Beleuchtung in Schichten und Ebenen entscheidend für ein harmonisches Ergebnis. Vorbei sind die Zeiten, in denen eine einzige  60 Watt Glühbirne in einer Deckenleuchte den ganzen Raum beleuchtet hat. Die LED Technik hat uns viele Möglichkeiten geschenkt aber es gibt auch ein paar wichtige Dinge zu beachten. Wenn du in diese Thematik etwas tiefer einsteigen möchtest, kannst du hier noch mehr zum Thema Lichtplanung lesen.

4. Wohlbefinden und die Aspekte der Architekturpsychologie

Das wohl wichtigste Kriterium in Wohnräumen ist unser Wohlbefinden. Im Bereich der Architekturpsychologie gibt es schon länger die Erkenntnis, dass unser Wohlbefinden ganz entscheidend von den baulichen und gestalterischen Strukturen unserer Wohnräume beeinflusst wird. Hier werden viele vermeidbare Fehler gemacht, die durch verhältnismäßig kleine Anpassungen zu beheben sind. So kann die Anordnung von Möbeln die Wirkung eines Raumes massiv beeinflussen. Aber auch Farbe, Dekorationsgegenstände, Kunst und Wohntextilien haben Einfluss auf die Raumwirkung. Natürlich spielt auch die Aufteilung des Grundrisses und die Funktionalität eine große Rolle. Auch die Balance zwischen Privatsphäre und Bereichen für Kommunikation und Gemeinschaft sollte ausgewogen und gut geplant sein um ein harmonisches Zusammenleben zu fördern. So kann die korrekte Raumplanung durchaus dazu beitragen, zwischenmenschliche Beziehungen zu unterstützen und Konflikte zu entschärfen. Insgesamt bietet die Architekturpsychologie einen interessanten Ansatz und spannende Möglichkeiten, seine Umgebung angenehmer und menschenwürdiger zu gestalten.

Wenn du wissen möchtest, welche Schritte du auf dem Weg zur Wohlfühlzone gehen kannst, schau dir gerne diesen Artikel an. Oder höre dir diese Podcastfolge an, in der ich mich mit einer Expertin für Wohlfühlen unterhalte.

Solltest du gerade einen Hausbau oder Kauf planen, ist für dich bestimmt auch wichtig, dass du von vorneherein gut planen kannst. Denn wer möchte nicht  gerne kostspielige Fehlentscheidungen vermeiden? Wenn du möchtest, kannst du dir hier anschauen, welche Möglichkeiten es für dich als künftigen Eigenheimbesitzer gibt, deine Umgebung und die deiner Familie zu optimieren und von Beginn an sinnvoll zu planen. Hier kommst du zum Angebot „Planungssicherheit für Bauherren“.

Dieses Praxisdesign ging so richtig schief und was wir daraus lernen!

Dieses Praxisdesign ging so richtig schief und was wir daraus lernen!

Nicht selten überlege ich mir, was ich dir in der Wohnsprechstunde gerne erzählen möchte, es gibt ja so viel zum Thema Einrichtung und Wirkung von Gestaltung zu sagen.

Aber heute habe ich gedacht, berichte ich dir über eine denkwürdige Begegnung auf der Plattform LinkedIn.

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass es mir fern liegt Kollegen runter zu machen oder eine Arbeit die nach Kundenwunsch erledigt wurde zu bekritteln. Was ich aber dennoch nicht abstellen kann,
ist mich zu fragen, was sich die Auftragnehmer, in diesem Fall war es ein Architektenbüro, bei der Ausführung so denken.

Es begegnet mir häufig, dass langläufig die Ansicht herrscht, Architekten könnten auch Innenarchitektur. Nicht selten sind diese Architekten sogar selbst dieser Meinung und von ihrer Arbeit mehr als überzeugt.

Zu was das führen kann, habe ich bei dieser oben angekündigten Begegnung deutlich gesehen. Aber nun will ich nicht weiter abschweifen und berichte dir, was mir da widerfahren ist.

Was war passiert?

Man öffnet also gut gelaunt am Montag-Morgen seinen LinkedIn Feed und sieht die Postings des eigenen Netzwerkes oder das, was sie geliked und kommentiert haben. Und das erste was mir ins Auge springt, ist der Post eines Architekten, der eine Arztpraxis gestaltet hat. Soweit so normal.
Im Text wurde die moderne Ausstattung und die Gemütlichkeit des Warteraumes angepriesen.

Auf den Bildern zeigte sich der wahrgewordene Albtraum jedes Patienten, der sich in Arztpraxen nicht unbedingt hobbymäßig aufhält und der am liebsten nicht über den nächsten Besuch nachdenken möchte.
Sterile, schmucklose, weiße Räume, eine kalte und ungemütliche sowie aus meiner Sicht unüberlegte Beleuchtung. Zwei Mitarbeiterinnen grinsen hinter einer bestenfalls aussagefreien weißen Theke hervor. Sie stehen vor einer Wand aus Schranktüren, die (wen wundert es?) weiß sind und ohne jede Auflockerung ebenso gut aus den 80ern stammen könnten.

Aber die Krone der Schöpfung ist der sogenannte „gemütliche Warteraum“. Das schlug dann doch dem Fass den Boden aus. Eine ungepolsterte Bank aus weiß laminiertem Multiplex Schichtholz. Irre gemütlich stelle ich mir die vor. Nicht.

Und ein weißer Plastiktisch mit ebenso weißen Stühlen aus Sperrholz und Metall. Wow! Dachte ich mir, da können sich die Patienten so richtig gut auf den Auftritt von Dr. Frankenstein freuen.

Ach ne falsches Szenario, es handelt sich ja um eine neu übernommene Praxis einer Orthopädin. Also nix mit hochinfektiösen, immunbeeinträchtigten oder wahnsinnig akut sensiblen Patienten. Keine sterile Reinraumvorgabe zu erkennen. Warum zum Geier sieht es da dann aus, wie im Vorraum eines sterilen OP-Saales?

„Räume wirken immer! Ohne Ausnahme“

Wenn wir inzwischen eines gelernt haben sollten, dann, dass Räume wirken. Immer. Ohne Ausnahme. Und wer so eine Praxis gestaltet, hat entweder nicht aufgepasst, als es um die Aufgabe ging ein angenehmes Umfeld zu schaffen, und zwar für Menschen, die in dieser Situation eher angespannt und wenig euphorisch sind. Oder es wurde schlicht und ergreifend stumpf der budgetgetriebene Kundenwunsch umgesetzt.
Beides ist aus meiner Sicht unverzeihlich. Denn nicht nur der Umstand, dass man den künftigen Patienten dieser Praxis einen Bärendienst erwiesen hat. Es wurde auch eine bestimmt nicht allzu geringe Geldsumme aufgewendet um diesen „gestalterischen Faux pas“ anzurichten. Die Aufgabe von uns gestaltenden Planern, Designern, Architekten und allen, die sich dieser Branche zugehörig fühlen, ist es unsere Kunden aufzuklären und vor allem gute Lösungen für eine adäquate, menschenwürdige Gestaltung aufzuzeigen.

Das ist hier auf so beeindruckende Art misslungen, dass man es am liebsten für einen Scherz halten möchte. Leider darf ich dir aus Urheberrechtlichen Gründen keine Fotos zeigen.

„Menschen, die in eine Arztpraxis kommen, sind selten entspannt“

Menschen die eine Arztpraxis aufsuchen, tun dies meist, weil sie Schmerzen haben, eine nicht so schöne Diagnose im Raum steht oder sie sich zu einer empfohlenen Vorsorgeuntersuchung begeben müssen. Nichts davon hat mit Spaß zu tun und in den meisten Fällen schwingt eine beträchtliche Portion Ungewissheit und oft sogar Angst mit.

Um diese Emotionen aufzufangen, bedarf es einer durchdachten Gestaltung der Räume, die dem Patienten Sicherheit vermittelt und in der er sich trotz allem aufgehoben und willkommen fühlt.

Mein wichtigster Leitgedanke für die Gestaltung ist sowieso immer das Befinden der Menschen, die die Räume später nutzen. Und so wäre auch hier schön gewesen, man hätte sich mal ein paar Minuten Gedanken darüber gemacht, was so eine unfreundliche, kalte Umgebung bei Patienten anrichtet, die womöglich gerade erfahren, dass sie ein Leben lang eingeschränkt sein werden oder eine OP benötigen oder auch einen Beruf nicht weiter ausüben können, der ihnen vielleicht sogar Freude gemacht hat.

Ich werde nie verstehen, was in den Köpfen der Architekten vorgeht, die immer noch meinen, sie könnten auch Innenarchitektur, obwohl sie augenscheinlich von Raumgestaltung soviel verstehen, wie ein Karosserielackierer vom Autositze polstern.


Bitte versteh mich nicht falsch, es gibt bestimmt auch Architekten, die sich vernünftig haben ausbilden lassen im Bereich Innenarchitektur und die ihre Aufgabe gut machen. Aber bei dem genannten Beispiel wäre doch eher der Leitsatz „Schuster bleib bei deinen Leisten“ angebracht gewesen.

Es gibt natürlich auch die Fälle, in denen ein Kunde unbelehrbar auf seiner eigenen, unqualifizierten Vorgabe besteht und sich nicht überzeugen lässt, zum Wohle seiner Kunden zu handeln. Aber in so einem Fall zeigt man sein Werk dann womöglich nicht unbedingt der Welt. Also ist eher davon auszugehen, dass im beschriebenen Fall sogar die Meinung vorherrschte, man hätte wirklich etwas tolles geschaffen.

Und so gilt mein Abschlussplädoyer vor allem Bauherren und allen, die eine größere Umgestaltung in Auftrag geben. Geht nicht davon aus, dass ein Architekt alle Voraussetzungen mitbringt auch bei der Innenraumgestaltung eine gute Arbeit abzuliefern. Die beiden Bereiche sind, obgleich sie in einer Branche zusammengefasst sind, doch unterschiedlich und haben ihre spezifischen Anforderungen.
Ich für meinen Teil käme ja auch nicht auf die Idee, die Struktur eines Hauses zu entwerfen und Architekt zu spielen.

Und solltest du ein Arzt, Heilpraktiker, Physiotherapeut, Logopäde oder Ergotherapeut sein, so überlege dir vor der nächsten Umgestaltung deiner Praxis ganz genau, für wen du diese Räume herrichten lässt und was du damit bezwecken willst. Vergiss nicht dabei deine Empathie zu nutzen und dich in die Gefühlswelt und die Bedürfnisse deiner Kunden, Patienten oder Klienten und auch deiner Mitarbeitenden zu versetzen. Denn es ist relevant mit welcher Raumwirkung wir uns umgeben. Du musst nicht im Detail wissen, wie es umgesetzt werden muss, aber du solltest in der Lage sein die Grundidee zu kommunizieren, so dass ein gestaltender Dienstleister diese Vorgabe erfüllen kann und dich bestmöglich dabei unterstützt dies in die Tat umzusetzen.

Also wie geht das jetzt besser?

Nun da ich dir von dieser eher unschönen Erfahrung berichtet habe, möchte ich dir noch einen Ausblick geben, wie es besser gehen kann. Wenn wir uns nämlich anschauen welche Spielräume wir auch in Hinblick auf gewisse Vorgaben im Gesundheitsbereich haben, sehen wir sehr schnell, dass „weiß“ keinesfalls die einzig mögliche Farbwahl ist.

Wenn wir uns beim Thema Farbe aufhalten, so ist natürlich auch die gängige Farbtheorie nicht weit. Was ich darüber denke, habe ich in Episode 7 „Das Thema Farbe“ genauer dargelegt, vielleicht magst du da im Anschluss auch mal reinhören. https://ks-wohndesign.com/podcast-farbe-und-farbwirkung

Es gibt aber noch so viel mehr Möglichkeiten. Gerade in Praxen, die keine akute Wundversorgung, ambulante Operationen oder sonstige hygienesensiblen Praktiken durchführen, haben wir durchaus auch bei den eingesetzten Materialien einen Spielraum. Selbstverständlich sollte alles gut zu reinigen und Desinfektionsfähig sein. Aber es gibt auch in diesem Bereich durchaus mehr als nur standardmäßige Plastikoberflächen und die Farbe weiß zur Auswahl.

Eine freundliche Umgebung mit warmen Akzenten und natürlichen Materialien ist deutlich angenehmer zu ertragen und vor allem mit mehr Entspannung verbunden. Wenn es um den Bereich Gesundheit und Heilung geht, dann ist ganz klar das Wohlbefinden an erster Stelle und Angst ist einer der größten Heilungsverhinderer. Das haben leider noch nicht alle im Heilberuf Tätigen begriffen und schüren diese Angst mit unbedachter Kommunikation auch noch. Lassen wir dann wenigstens die Raumsprache eine auffangende Wirkung entfalten und sorgen für ein wenig mehr Wohlgefühl in diesen Bereichen.

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und beobachte doch das nächste mal wenn du zum Arzt, Heilpraktiker oder Therapeuten gehst, wie wohl du dich in diesen Räumen fühlst und was dir vielleicht direkt auffällt. Wenn du mir deine Erlebnisse berichten magst, freue ich mich darüber natürlich noch mehr. Du kannst mir gerne eine E-Mail schreiben an info@ks-wohndesign.com

Wenn du selbst eine Praxis gestalten möchtest und dabei Unterstützung brauchst, freue ich mich auf deine Kontaktaufnahme und bin gespannt darauf, dich und dein Projekt kennen zu lernen.

Wie die Lichtplanung uns beeinflusst und was wir beachten sollten

Wie die Lichtplanung uns beeinflusst und was wir beachten sollten

In diesem Artikel erkläre ich, wie Licht auf uns wirkt und benenne die wichtigsten Faktoren, die bei der Lichtplanung berücksichtigt werden sollten.
Auch die unterschiedlichen Möglichkeiten bei der Gestaltung werden kurz erläutert.

Welchen Einfluss hat Licht  auf uns als Menschen?

Kein anderes Medium hat so starken Einfluss auf uns und betrifft jeden gleichermaßen. Licht kann uns wach oder schläfrig machen, es kann unsere Hormonbalance fördern oder stören. Es hat großen Anteil an unserer Wahrnehmung und wie wir Dinge „sehen“.

Aber was genau macht es zu einem so starken Faktor in unserem Leben?

 
Das Erste und Wichtigste ist bestimmt der Umstand, dass wir ohne Licht unsere Welt nicht visuell erfahren könnten. Somit hilft es uns natürlich in erster Linie dabei zu Sehen. Licht und Schatten geben uns die Konturen und helfen uns bei der Orientierung im Raum und in der Natur. Auch die Farbwahrnehmung und das Erkennen von unterschiedlichen Texturen hat maßgeblich mit dem Lichteinfall zu tun.

Aber die Wirkung von Licht hört nicht bei den Augen auf. Wir besitzen auch in der Haut Zellen, die auf Licht reagieren und dadurch körperliche Vorgänge beeinflussen. So ist z.B gerade bei Blaulicht die Annahme anzuzweifeln, dass wir dieses nur über die Augen aufnehmen. Studien haben bereits belegt, dass die blauen Lichtstrahlen auch über die Haut aufgenommen werden und den Melatoningehalt negativ beeinflussen.

Melatonin ist unser Schlafhormon und wenn dieses zum Abend hin nicht ausreichend hergestellt und aufgebaut werden kann, dann sind Schlafstörungen und Energiemangel die Folge.

Blaues Licht nehmen wir überwiegend über Bildschirme, Computer, Smartphones aber auch in Räumen mit heller, kühler Beleuchtung auf (Fabrikhallen, Labore, Qualitätskontrollen etc.). Die sogenannten Blaulichtfilter-Brillen schienen lange ein gute Lösung gegen zu viel Blaulichteinfluss zu sein. Dies ist jedoch mit der neueren Studienlage nicht ausreichend. Sinnvoller erscheint inzwischen eine Nutzung von Blaulichtfiltern direkt in den abstrahlenden Geräten. Z.B der „Nachtmodus“ am PC oder der Blaulichtfilter am Smartphone. Auch Blaulichtfilternde Folien zum Anbringen auf den entsprechenden Geräten sind bereits erhältlich.

Fotos: rachael-henning-9RAHI3JRINk-unsplash, ks-wohndesign ,jean-philippe-delberghe-Ry9WBo3qmoc-unsplash

Wenn dich das in Bezug auf deinen Arbeitsplatz näher interessiert, ist evtl. auch mein Online-Kurs zum gesunden Home-Office eine gute Wahl. Hier kannst du mehr Infos dazu erhalten:

Wie ein HCL Konzept uns bei der Gesunderhaltung unterstützen kann

Blaues Licht ist aber nicht immer schlecht. Vielmehr gilt es zu verstehen, wie unser Hormonrhythmus im Laufe des Tages funktioniert.  Denn morgens hilft uns blaues Licht im kühlen Farbspektrum beim wach werden. Es unterbricht gegen Morgen die Melatoninausschüttung und sorgt somit für einen Cortisol Anstieg.
Cortisol ist unser „Stresshormon“. Dieses benötigen wir um zu Beginn des Tages in die Aktivität zu kommen und den Schlaf abzuschütteln.

In der Fotografie ist auch besonders die Zeit um ca. 7Uhr morgens bekannt als die „Blaue Stunde“ . Hier haben wir es mit einer Lichttemperatur von ca. 9000Kelvin zu tun.  Also ein sehr kühles, sehr blaues Licht. Auch ist die Lichtintensität am Morgen eher hoch und verstärkt unser „Wachwerden“.  Deshalb ist z.B eine Schreibtischleuchte mit verschiedenen Lichttemperaturen und Lichtintensitäten sehr sinnvoll. So kann man zu Arbeitsbeginn eine kühle, intensive Lichtstimmung anwählen um wach und konzentriert in den Arbeitstag zu starten.

Gegen Mittag wird das Lichtspektrum dagegen eher zu einem Misch-Licht aus kühlen und warmen Anteilen. Das sogenannte Neutralweiß oder Tageslichtweiß ist hiermit vergleichbar. Die Intensität liegt hierbei so in etwa bei 5000 Kelvin. Die Lichtstärke ist immer noch recht hoch und intensiv und sorgt für unsere Aktivität.

Am Nachmittag wird die Lichttemperatur zunehmend wärmer und die Lichtintensität nimmt langsam zusehends ab. Da befinden wir uns dann so im Bereich um 3000Kelvin.
Dieser Vorgang unterstützt ab dem späteren Nachmittag (ca. 16 Uhr) wieder den Beginn der Melatonin-Produktion und bereitet uns auf unsere Schlafenszeit vor. Sollte man zu dieser Zeit noch Arbeiten, so wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen um die Beleuchtung in ein eher Warmweißes Spektrum zu schieben und die Lichtintensität deutlich zu verringern.

Dieser Rhythmus wird auch oft circadianer Rhythmus genannt. In der Lichtplanung wird inzwischen vermehrt auf diesen Umstand geachtet und die natürlichen Bedürfnisse des Menschen in Bezug auf die Lichtanpassung berücksichtigt. Viele Lichtkonzepte richten sich bereits nach dem Biodynamischen- oder auch HCL (human-centered-lighting)- Konzept.

Da wir viel Zeit in geschlossenen Räumen verbringen und nicht regelmäßig den Kontakt zu den sich ändernden Lichtverhältnissen in der Natur haben, wird es umso wichtiger, diese veränderbaren Lichtstimmungen in der Raumplanung zu integrieren. Sie sorgen spürbar für mehr Wohlbefinden und einen gesünderen Schlaf-Wach-Rhythmus. Bei der Lichtplanung kommt vor allem dem künstlichen Licht eine besondere Bedeutung zu, denn hier werden leider oft gravierende Planungsfehler gemacht. Das ganze Thema Beleuchtung ist recht komplex und sollte immer professionell erarbeitet werden, vor allem im Büro. Aber auch in den Wohnräumen ist eine gute Lichtplanung sehr wichtig. Denn blendende Leuchten oder falsche Farbtemperaturen können uns schneller ermüden lassen, gravierende Probleme mit den Augen verursachen oder unseren Schlaf negativ beeinflussen.

Wie man eine stimmige Lichtplanung angeht

Nun stellt man sich die Frage wie denn nun eine sinnvolle Lichtplanung auszusehen hat. Wie bereits erwähnt ist das Thema Licht komplex und bedarf einer professionellen Umsetzung, aber die Grundlagen und die wichtigsten Gedanken die dabei eine Rolle spielen möchte ich hier gerne teilen.
Wichtig zu verstehen ist, das Licht keine eindimensionale Komponente ist und deshalb auch hier das Prinzip der Schichten greift. Man hat verschiedene Ebenen in denen man eine Lichtgestaltung aufbaut. Zuerst steht die Grundbeleuchtung an. Diese ist eine großflächige, möglichst streuende und wenig fokussierte Beleuchtung die den Raum erhellt. Dann folgen die Zonenbeleuchtungen, die definiertere Bereiche des Raumes ausleuchten und abgestimmt sind auf die jeweilige Tätigkeit die sie unterstützen soll. Sie ist deutlich zielgerichteter und nicht so großflächig. Meist muss man hier am deutlichsten auf Blendeffekte achten, da die Leuchten oft einen definierten Lichtpunkt oder Leuchtkegel aufweisen.

Dann gibt es noch die Akzent- oder auch Effektbeleuchtung. Diese sorgt eher für die ästhetische Komponente im Lichtdesign und kann wirklich spektakulär wirken.
Bei den einzelnen Ebenen ist zu beachten, dass die jeweiligen Leuchtstärken (Lumen=lm) passend gewählt sind, damit das Gesamtergebnis nicht zu hell oder zu dunkel wird. Hierbei spielen natürlich auch Wandfarben, Mobiliar und andere Ausstattungsgegenstände und vor allem die Beschaffenheit der Oberflächen und deren Reflektionskraft eine entscheidende Rolle.
Auch die Dimmbarkeit und der Wechsel der Farbtemperatur von Leuchtmitteln spielt eine Rolle und sollte berücksichtigt werden. Hier kann man beim Leuchtmittelkauf auf eine Farbtemperatur im Bereich zwischen 2700K und 5000K achten. Meist sind Bereiche zwischen 3000K und 5000K angegeben. Diese Leuchtmittel reichen für den Wohnbereich aus.

Moderne Lichtsysteme lassen sich heutzutage mithilfe von Steuergeräten per App bedienen und stellen eine sehr bequeme und durchdachte Benutzung sicher. Hier kann man dann z.B den Tagesverlauf eines HCL-Konzeptes programmieren, verschiedene Lichtstimmungen abspeichern und auf Knopfdruck einschalten.

Um eine wirklich optimale Wirkung zu erzielen, rate ich immer zu einer guten Beratung beim Fachmann oder zur Unterstützung durch einen Lichtplaner. Das Geld das man dort investiert ist gut angelegt und wird sich durch die gesteigerte Wohnqualität und somit Lebensqualität auszahlen.

Ein ungünstig geplantes Lichtkonzept kann uns tatsächlich schaden und das wäre wirklich traurig, denn das kann mit ein paar klugen Überlegungen vorab definitiv umgangen werden.

Wenn du diesen Artikel bis hierher gelesen hast, dann willst du vielleicht auch in die entsprechende Podcast-Episode reinhören:

Oder du möchtest, dass ich dich bei deiner Lichtplanung unterstütze? Dann darfst du dich gerne zu einem kostenlosen Erstgespräch anmelden. Dort schauen wir dann gemeinsam ob und wie ich dir bei deinem Projekt helfen kann. Die Beratung erfolgt Hersteller-Unabhängig.

Wenn du Fragen hast oder mehr über meine Arbeit wissen möchtest, kannst du mir sehr gerne Schreiben an info@ks-wohndesign.com oder trage dich in meinen monatlich erscheinenden Newsletter ein und bleibe immer informiert über aktuelle Themen und Angebote aus dem Bereich der gesunden Wohn- und Arbeitsräume.

Du kannst gerne auch mal bei Lampenwelt vorbeischauen, dort finde auch ich für viele meiner Projekte tolle Leuchten:

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Podcast: „Farbe und Farbwirkung“

Podcast: „Farbe und Farbwirkung“

Was denkst du über Farbe?

Ich habe immer das Gefühl es gibt dabei zwei Lager. Diejenigen, die es bunt und Farbenfroh mögen und diejenigen, die lieber auf neutrale Töne und weiß setzen. Vielleicht auch aus Angst etwas falsch zu machen oder es nachher nicht zu mögen, wenn die Farbe erstmal an der Wand ist.

Die Gute Nachricht vorweg: Es lässt sich fast alles wieder überstreichen J Also plädiere ich ganz klar für weniger Angst vor Farbe.

Natürlich wäre ein stimmiges Farbkonzept die Beste Grundlage um so etwas zu vermeiden und selbstbewusst Farben einsetzten zu können. Denn es geht ja nicht nur um die Wände, sondern auch die Farbe der Einrichtungsgegenstände.

Dazu müssen wir aber verstehen was Farbe im Grunde genommen tut. Es gibt die klassische Farblehre, in der ist relativ klar definiert welche Wirkung bestimmte Farben und ihre Töne haben.

Das sieht dann ungefähr so aus:

  • Blau ist kühl,
  • Rot aktiviert und kann aggressiv machen
  • Schwarz drückt und macht immer traurig und depressiv.

Ich habe schon ganz lange den Verdacht gehegt, dass das zu platt und einfach gedacht ist.
Und ich sollte Recht behalten. In einem hervorragenden Vortrag einer Schweizer Farbmanufaktur für Architekten und Planer, den ich kürzlich verfolgen durfte, hat es sich bestätigt, dass diese Betrachtung von Farbe nur in einem gestellten und Isolierten Versuchsaufbau zustande gekommen sein kann.

Denn es wurde völlig außer Acht gelassen, dass die Faktoren Licht und Form sehr maßgeblich auf die Farbwirkung Einfluss nehmen.
Wir sehen keine isolierten Farben, sondern orientieren uns an Kontrasten, Kanten und Objekten. Genauso wie es in Versuchen klar gezeigt werden konnte, dass unsere Augen zuerst die Umgebung nach anderen Menschen „abscannt“. Somit tritt Farbe immer im Kontext auf und niemals alleine.

Was macht die Sache so kompliziert?

Das bedeutet aber auch, dass eine stimmige Farbgestaltung nicht ganz so leicht ist wie uns die klassische Farbtheorie suggeriert. Wir können also nicht einfach sagen „mhh ich hätte gerne ein sonniges Arbeitszimmer, also streiche ich es am besten Gelb“. Denn wenn dieses Zimmer eine ungünstige Ausrichtung hat und das Tageslicht einen entsprechenden Schimmer verursacht, habe ich evtl plötzlich grün oder orange statt gelb.

Denn wir brauchen auch immer ein gutes Verständnis von Proportion, Lichtwirkung und dem was wir in einem Raum durch Farbe erreichen wollen. Ein vollständig in dunklem Blau gestrichener Raum kann bei entsprechender Wirkung großzügiger anmuten und interessanter sein als ein weißes Zimmer mit niedrigen Decken.

Zudem ist es interessant zu beobachten, dass reines Weiß dazu führen kann, dass wir unsere Umgebung schlechter wahrnehmen, da wir geblendet werden und unsere Pupillen sich dadurch verengen, was wiederum zur Folge hat, dass Konturen verschwimmen und die Wirkung von Objekten verringert wird.  

Mit diesem Wissen geht man anders an ein Farbkonzept heran und versucht mehr die Kontraste und Objekte zu beeinflussen, statt eine vermeintliche Farbwirkung zu erzielen. Farbe soll einen Raum in seiner Wirkung unterstützen und ihn nicht dominieren und sich wie ein übergestülptes Element anfühlen. Deshalb ist eine ganzheitliche Betrachtung durchaus notwendig.

Es gibt auch immer Faktoren, die die Farbwahl maßgeblich beeinflussen, z.B ein nicht veränderbarer Bodenbelag oder die Farbe der Türen sofern diese nicht mit gestrichen werden können. Muss man solche Gegebenheiten ins Farbkonzept mit einbeziehen, verringert sich die Auswahl der Möglichkeiten.

Und das ist auch schon der erste Schritt zu einem stimmigen Farbkonzept. Sich klar zu machen was ist im Bestand und woran orientiere ich mich bei der Farbauswahl.

Lichtwirkung hat enormen Einfluss auf die Farbwahl

Der zweite Schritt ist die Bewertung der Lichtwirkung und Atmosphäre die man in dem Raum zum Vorschein bringen will, bzw. mit der man konfrontiert ist.

Als dritten Schritt wählt man einen Farbton mit dem man das Schöne betonen kann und im vierten Schritt kann man optional noch eine Akzentfarbe einbringen um die Dynamik zu fördern. Das ist aber nicht immer notwendig oder sinnvoll. Bzw. kann man das dann später auch mit der passenden Deko abstimmen.

Im Grunde muss alles harmonisch zusammenpassen und die Raumwirkung optimal fördern um als stimmig wahrgenommen zu werden.

Da es doch einiges auch an Kenntnissen über Material und Eigenschaften erfordert ist es nicht so leicht als Laie ein stimmiges Farbkonzept zu entwerfen. Wenn du das Gefühl hast, du hättest dabei gern Hilfe, dann schau dir mein Angebot zur Farbberatung an. Den Link findest du unter diesem Artikel.

Farbe ist nicht gleich Farbe

Beim Material kommt es nämlich auch ganz entscheidend darauf an, was für eine Grundlage man wählt. Ich persönlich tendiere immer zu mineralischen Farben mit natürlichen Pigmenten, da man mit ihnen eine unglaubliche Tiefe erzeugen kann. Zudem wirken diese Farben oft weicher und angenehmer als künstliche Pigmente und Dispersionsfarben.

Und natürlich ist der Faktor gesunde Raumluft dabei ein großes Kriterium. Man kann sich folgendes Vorstellen: die üblichen Baumarktfarben sind in der Regel Dispersionsfarben mit Kunststoffen, Löse- und Bindemitteln. Das ist praktisch der Gummihandschuh für die Wand. Während die mineralischen Farben auf Silikat, Lehm- oder Kreidebasis eine atmungsaktive und diffusionsoffene Wandfläche schaffen, die mit dem passenden Untergrund eine hervorragende Feuchtigkeitsregulation erlaubt.

Somit ist Farbe in diesem Zusammenhang mehr als nur ein Gestaltungselement, da sie gleichzeitig positiv auf die Bauphysik wirkt.

Ein weiterer Nachteil von Dispersionsfarben ist der Übergang von flüchtigen Stoffen in die Raumluft, da sie oft mit nicht gänzlich unbedenklichen Löse-und Bindemitteln versetzt sind. Wir erinnern uns dass auch hier die Qualitätssiegel meist nur bestätigen dass Grenzwerte eingehalten werden.

Aber es gilt immer noch „nicht alles, was nicht unmittelbar zum Tod führt ist auch gesund“. Ein paar ganz schlaue Farbchemiker sind jetzt auch schon auf die Idee gekommen ihre Dispersionsfarbe als „geruchsneutral“ oder „ohne Aromata“ zu kennzeichnen. Das ist ja nett, aber leider sind diese flüchtigen Verbindungen die in dieser Konstellation relevant sind sowieso meist geruchsneutral und werden nicht wahrgenommen.

Das macht die Farben dann auch nicht gesünder.

Ein kleiner Nachteil bei den Lehmfarben wäre noch zu nennen. Obwohl diese eine der natürlichsten Formen für einen Anstrich darstellen muss man wissen, dass die Wandoberfläche nicht robust ist.

Während Silikatfarben auf der Wand einen „Verkieselungseffekt“ haben, d.h sie versteinern regelrecht auf der Wand, bleibt die Lehmfarbe aufgrund der Struktur des Materials recht empfindlich für Abrieb und mechanische Belastungen. Dies ist also eher weniger geeignet, wenn sich Tiere oder kleine Kinder in den Räumen aufhalten.

Außerdem ist zu beachten, dass die meisten mineralischen Farben mit natürlichen Pigmenten zwei Anstriche brauchen um zu Decken. Das liegt an der kristallinen Struktur der Pigmente und daran wie die Farbe verarbeitet wurde. Es gibt mikronisierte Farben, da sind die Pigmentkristalle so klein geschreddert, dass es weniger ausmacht aber wenn die Pigmente noch ihre kristalline Struktur behalten dürfen, braucht es eben eine zweite Schicht. Daraus ergibt sich aber auch ein besseres Lichtspiel und eine größere Farbtiefe.

Und wusstest du, dass das Farbkonzept einer der letzten Schritte im Designprozess ist? Viele sind jetzt erstaunt, weil sie denken das käme zuerst dran und alles andere baut darauf auf.

Diese und weitere interessante Erkenntnisse zum Designprozess und wie ich ihn in meinem Business umsetze, erzähle ich dir in der nächsten Episode. Ich hoffe diese Infos waren interessant und du hast ein paar Aha-Momente gehabt.

Podcast: „Design ist mehr als ein wenig nett Dekorieren“

Ist es dir schonmal passiert, dass du in einen Raum gekommen bist und dich sofort wohlgefühlt hast?
Bestimmt.

Du konntest vielleicht nicht direkt sagen wieso oder es war kein spezielles Detail, dass dieses Gefühl ausgelöst hat. Das Gesamtpaket war einfach stimmig.

Genau dann, hat sich jemand viele Gedanken über die Raumwirkung und die Gestaltung gemacht.
Denn gutes Design bemerken wir nicht im ersten Moment. Aber es fühlt sich erstmal gut an.

Schlechtes Design hingegen spüren wir sofort in jeder Faser unseres Körpers.

Es fühlt sich einfach so gar nicht gut an. Entweder unpraktisch, zu bemüht, unharmonisch oder es gibt regelrechte Störfaktoren, wie z.B schlechte Beleuchtung oder ein unstimmiges Farbkonzept.

Schlechtes Design erfahren wir in vielerlei Hinsicht auch immer wieder im  Möbelsektor. Das können Stühle sein, die viel zu hoch sind, angepasst an eine neue Art Übermensch mit ellenlangen Unterschenkeln… oder Tische mit Gestellen an den unmöglichsten Positionen, für die sich die Kniescheiben regelmäßig schmerzerfüllt bedanken.

Denn es fließt sehr viel Wissen und einiges an Planungsarbeit in ein gutes, stimmiges Design. Alles beginnt mit einer ausführlichen Bedarfsanalyse. In der man versucht so exakt wie möglich zu erfassen, welche Bedürfnisse und Tätigkeiten ein Raum unterstützen soll. Welche Menschen diesen Bereich nutzen und wie viele davon. Zu welcher Tageszeit diese Aktivitäten stattfinden und welche Anforderungen an die Akustik und Beleuchtung das mit sich bringt. Zudem ist das Wissen um die Wirkung von Licht und Farbe relevant. Und noch einiges mehr.

Du siehst da kommen viele Faktoren zusammen.

Wenn ein Raum bereits architektonisch suboptimal gestaltet ist, braucht es meist noch größere Bemühungen bei der Ausgestaltung um die bauseits gegebenen Makel zu kaschieren. Das kann eine niedrige Decke sein, aber auch mangelnde Fensterflächen und dadurch reduzierter Tageslichteinfall. Oder ein ungünstiger Schnitt mit vielen komischen Nischen und Kanten, die die Raumnutzung erschweren.
Probleme können auch durch eine ungünstige Ausrichtung der Räume im Verhältnis zu den Himmelsrichtungen entstehen. Du siehst es gibt viele Dinge, die uns die Raumgestaltung erschweren.

Beim Dekorieren, versuchen wir lediglich ein visuell ansprechendes Arrangement zu schaffen, dass die Aufmerksamkeit im Raum lenkt. Das ist ebenfalls ein wichtiges Stilmittel, aber es kann niemals ein schlechtes Design kompensieren.

Do it yourself – Ergebnisse sind oft „bemüht“

Ich höre manchmal von interessierten Menschen „ach weißt du, ich dekoriere ja selber so gerne und shoppen ist voll meins“. Das finde ich schön und bin auch davon überzeugt, dass diese Personen wirklich glauben, dass das ausreicht. Aber es hat eben so gar nichts mit dem zu tun, was ich mit meiner Arbeit erreichen will. Das soll jetzt nicht heißen, dass alles von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist. Das möchte ich auf keinen Fall gesagt haben.

Aber wenn ich mir dann irgendwann die bemühten Ergebnisse betrachte, bin ich meistens ein bisschen hin und hergerissen zwischen Enttäuschung und Mitleid, weil ich das Gefühl habe, dass da nicht das volle Potential ausgeschöpft wurde. Und ich dabei hätte helfen können ein deutlich besseres Ergebnis zu erzielen. Das finde ich dann immer ein wenig schade. Vor allem weil oft genug viel Geld ausgegeben wird und sich dann im Nachhinein herausstellt, dass es Fehlkäufe waren.

Und oft habe ich dieses nagende Gefühl im Hinterkopf, dass das daran liegt, dass die Menschen einfach noch nicht verstanden haben, dass Raumdesign etwas ganz anderes ist als nur ein paar Möbel und Deko nett zu arrangieren. Also habe ich gedacht ich nutze die Chance und meinen Podcast um mich diesem Thema und der Aufklärung dazu anzunehmen.

Vor allem bei Bauvorhaben rechtzeitig an die Gestaltung denken

Wenn also eine Renovierung oder ein Neubau ansteht, kann ich wirklich nur den Appell an alle Bauherren und Eigenheimbesitzer richten, sich vorab Hilfe bei der sinnvollen Planung zu holen.

Und am besten jemanden, der nicht nur ein Gewerk kennt, sondern einen allumfassenden Blick auf das Projekt hat. Das spart Zeit, Geld und Nerven. Denn das was man in einen solchen Planer/Designer investiert rechnet sich, wenn man dafür keine Fehlkäufe und aufwändige Korrekturen einplanen muss.

Oft erlebe ich nämlich, dass sich Menschen auf ihre Handwerker verlassen und von ihnen Beratungsleistungen annehmen.

Selbstverständlich hat ein guter Maler ein umfangreiches Wissen über Farbgestaltung und kennt sich mit seinem Material hervorragend aus. Aber hat er die Lichtplanung im Blick? Kennt er die ganzen Komponenten die noch in das Raumkonzept einfließen? Leider selten. Wäre aber wichtig um ein wirklich passendes Farbkonzept zu erhalten.

Ebenso die Fliesenleger. Die sind absolute Profis was ihr Handwerk und die verschiedenen Formate, Materialien und Verlegetechniken angeht. Aber haben Sie das Gesamtbild im Sinn? Auch leider nicht immer.

Nicht einmal die Elektriker haben immer ein umfangreiches Wissen in Bezug auf Lichtwirkung und Lichtplanung. Klar die Grundlegenden Referenzwerte schon, aber die Feinabstimmung bedarf dann doch einiges an Vorarbeit und wieder einem umfassenden Überblick über die Gesamtkomposition.

Und all das macht diese Personen zu hervorragenden Spezialisten in ihrem separaten Feld. Aber das sorgt noch nicht für ein gutes Ergebnis, das harmonisch in sich stimmig ist. Deswegen ist eine Beratung durch sie immer nur ein Teilfragment.

Somit empfehle ich immer einen Projektbegleiter, der all diese Komponenten planen hilft und letztlich dafür sorgt, dass alles stimmig und durchdacht zusammenspielt. Der den Überblick behält und die einzelnen Schritte und Gewerke wie in einem Orchester dirigieren und unterstützen kann.

Damit sich auch die neu entstandenen Flächen und Räume an evtl. bestehende Substanz anpassen und ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Dass Farben genau so zusammen mit dem Licht ihre Wirkung entfalten wie gewünscht.

Und dass die Funktionen der Räume vom Design unterstützt werden und wir nicht im Nachhinein mit lauter Firlefanz und Schischi über die Makel der Gestaltung hinweg tünchen müssen.

Dazu muss ich vielleicht sagen, dass ich ein absoluter Fan von geradlinigen, aber raffinierten Designs bin, die vor allem durch Licht und Schatten eine imposante Wirkung entfalten. Ebenso bin ich wirklich davon überzeugt, dass die Wahl von möglichst natürlichen Materialien einen echten Unterschied in der Raumqualität machen kann.

„Und plötzlich merkt man, dass es gar nicht so viele Accessoires und Deko braucht um einen Raum zu gestalten, der bereits ein hervorragendes Konzept bekommen hat.“

Denn das was uns wirklich bewegt, wenn wir Räume dekorieren, nämlich der Wunsch nach Schönheit, Individualität, Gemütlichkeit, vielleicht auch hier und da ein bisschen Wow-effekt wenn wir anderen Menschen diesen Raum zeigen, all das erreichen wir viel eher durch eine tolle und gut geplante Raumwirkung als durch gefühlt hundert Duftkerzen und Federarrangements.

Achja und ein weiterer kleiner Vorteil, es ist viel weniger Arbeit beim Putzen 😉

Wenn du jetzt das Gefühl hast du möchtest gerne bei deinem nächsten Gestaltungsvorhaben unterstützt werden, lade ich dich herzlich dazu ein dir meine Website anzuschauen und dich in meinen Newsletter einzutragen. Dort erfährst du welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit es mit mir gibt und wie ich dir helfen kann, deinen Wohntraum zu realisieren. Oder du möchtest vielleicht auch gleich loslegen und buchst dir deine Online-Design Beratung oder eines der eDesignPakete. Die Links findest du unter dem Artikel.

Bis dahin freue ich mich, wenn du auch in die anderen Episoden reinhörst und wenn es dir gefällt, den Blog liest oder diese Informationen mit deinen Freunden teilst, damit das Thema gesunde Wohn- und Arbeitsräume noch mehr Menschen erreichen darf.

Die Wohlfühl-Zone und warum sie wichtig für uns ist

Die Wohlfühl-Zone und warum sie wichtig für uns ist

Unser Zuhause ist der wichtigste Bezugspunkt für die meisten Menschen.
Es ist unser schützendes Umfeld und unser Rückzugsort. Aber auch ein Platz für Freude und ungezwungene Zeit mit der Familie und mit Freunden. Hier bilden wir Erinnerungen und erholen uns von den Anforderungen der Außenwelt. Somit bekommt der eigene Wohnbereich einen hohen Stellenwert, wenn es um unsere Gesunderhaltung und um unser Wohlbefinden geht. Und hier kommt die Wohlfühl-Zone ins Spiel. Es gibt inzwischen einen ganzen Forschungszweig, der sich mit den Auswirkungen unserer direkten Umgebung auf unsere Psyche und auf unser Verhalten beschäftigt.

Kombiniert man die Erkenntnisse aus der Architekturpsychologie mit den hervorragenden Materialien, die es inzwischen im Bereich gesundes Wohnen & Bauen gibt und ergänzt sie mit dem Wissen um ergonomisches und sinnvolles Design, kann man Wohn- und Arbeitsräume schaffen, die weit mehr können als nur Schutz und Funktionalität zu bieten.
Es entstehen Räume, die unsere Persönlichkeit unterstreichen und unterstützen, welche Platz für Entfaltung und Entwicklung bieten und die letztlich auch mithelfen, uns gesund zu erhalten.

Die wichtigsten Kriterien sind Licht, Luft und Materialeigenschaften. Diese drei Kriterien sinnvoll und stimmig zu kombinieren, ist aufgrund der schier endlosen Produkte auf dem Markt für einen Laien kaum zu schaffen. Es fehlt schlicht die Übersicht und die lautesten Marktschreier bieten nicht immer die beste Lösung. Somit ist fachliche Unterstützung in diesem Bereich inzwischen fast unumgänglich, um kostspielige Fehlkäufe zu vermeiden und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Freude am neuen Wohnraum soll ja möglichst lange anhalten.

Hier möchte ich dir schon einmal ein paar wichtige Tipps mitgeben, wie du deine Wohlfühl-Zone optimal gestalten kannst:

1. Aufräumen & Ausmisten

Die meisten können es vermutlich schon nicht mehr hören, aber wer sich zuhause wohlfühlen möchte, kommt um das Thema Ordnung nicht herum. Wir sind anfällig für „visuellen Lärm“ und dieser ist in unaufgeräumter Umgebung besonders hoch. Allerdings kann auch ein quietschbuntes Gemälde oder zu viele Gegenstände in einem Raum diesen visuellen Lärm verursachen ohne die Anwesenheit offensichtlicher Unordnung. Aber der wichtigste Punkt mit dem wir uns hier befassen wollen ist wirklich das Aufräumen von Dingen, die nicht an ihrem Platz sind bzw. keinen zugeordneten Platz haben.
Die wichtigste Regel hierbei ist: Alles bekommt ein Zuhause. Finde einen festen Ort für alle Dinge die du brauchst, magst oder unbedingt behalten möchtest. Und sorge dafür, dass sie nach Gebrauch auch direkt wieder dort hin gebracht und verstaut werden. Alles andere solltest du loswerden. Spende, verschenke oder verkaufe Dinge die noch gut erhalten sind und noch einen Wert für jemanden besitzen.

Wichtig ist es auch „versteckten“ Stauraum zu haben. Regale mit Türen oder schließbaren Schiebe-Elementen, Körbe oder Boxen mit Deckel um den Blick auf „Krimskrams“ abzuschirmen. Ein offenes Regal in dem alles ordentlich einsortiert ist, kann dennoch unheimliche Unruhe verbreiten. Da die Gegenstände zu viele unterschiedliche Texturen, Formen, Farben und Größen haben. Es ist besser geschlossene Schränke zu haben oder eine Mischung aus offen und geschlossen. Wobei dann darauf geachtet werden sollte, dass in den offenen Segmenten eine reduzierte und stimmige Auswahl an Gegenständen zu sehen ist. Das sollten Dinge sein, die du entweder gerne ansiehst, die thematisch gut zusammen passen, oder einfach dekorativ sind.

2. Gemütliches Ambiente für deine Wohlfühl-Zone

Um einem Raum Gemütlichkeit zu verschaffen, bedarf es manchmal nur kleiner Veränderungen. Weiche Materialien wie Kissen, Decken, Vorhänge oder Teppiche geben einem Raum Wärme und Behaglichkeit. Besonders wenn viele kalte Materialien und Farben im Raum vorherrschen, wie z.b Fliesen oder Steinböden, Glas, Keramikoberflächen, Metall, Beton, viel Weiß oder Blau aber auch kühle Grautöne. Auch das einbringen von Holz und Pflanzen ist eine gute Möglichkeit einen Raum mit Leben und Wohlfühlfaktor auszustatten. Hier empfiehlt es sich z.b mit pflegeleichten Grünpflanzen zu arbeiten. Oder wenn man so gar keinen „grünen Daumen“ hat, können auch hochwertige Kunstpflanzen den optischen Reiz erfüllen und uns die „Natur“ ins Haus holen.

3. Die richtige Dekoration zum Wohlfühlen

Beim Thema Deko ist weniger oft mehr. Am besten funktionieren ungerade Anzahlen und unterschiedliche Höhen. Farblich abgestimmte Arrangements können einem Raum optisch den letzten Schliff geben. Wohingegen überladene und zu „laute“ Kreationen den gegenteiligen Effekt haben. Für den Wohlfühl-Faktor bewährt, haben sich besonders Kerzen in Gläsern oder hübschen Kerzenhaltern. Raumdüfte mit Holzstäbchen geben kontinuierlich Duft ab, ohne überwältigend zu wirken.

4. Funktionalität der Räume

Das klingt jetzt erstmal total langweilig und unsexy, wenn wir uns doch eigentlich mit Wohlfühl-Zone beschäftigen möchten. Allerdings darf nicht unterschätzt werden, welche gravierenden Auswirkungen eine schlechte Funktion der Räume auf unser Wohlbefinden hat. Wenn wir z.b ständig um Möbel herumgehen müssen, die in wichtigen Verbindungswegen stehen, oder wir beim Arbeiten in der Küche eine unpraktische Anordnung der Geräte und Schränke vorfinden, kann sich das sehr negativ auf unser Wohlbefinden auswirken. Es fühlt sich dann alles umständlich und nicht fließend an. Wenn Räume gemieden werden und ungern in das tägliche Leben und Wohnen eingebunden sind, spricht vieles dafür, dass diese Räume keine gute Funktionalität aufweisen. Oder aber die Raumaufteilung im Ganzen ist ungeschickt gewählt. Um diese Probleme zu verbessern ist oft professionelle Hilfe nötig. Ein erster Schritt ist aber eine Bestandanalyse. Das kann man anhand folgender Fragen schonmal versuchen selbst anzugehen:

-Wie viele Menschen leben in meinem Haushalt und sind sie oft zur selben Zeit zuhause
-Welche Tätigkeiten sollen in diesem Raum ausgeführt werden
-Wie werden diese Tätigkeiten ausgeführt? (Möglichst klaren Ablauf überlegen, dann findet man oft die Fehler und unpraktischen Bereiche)
-Welche Funktionen soll der Raum erfüllen? (ist im Wohnzimmer z.b auch ein Arbeitsplatz oder ein Spielbereich integriert. Und was bedeutet das für die Menschen, die ihn gleichzeitig benutzen.)

Wenn du diese Punkte berücksichtigst kommst du deiner Wohlfühl-Zone schon ein ganzes Stück näher.

Falls du Hilfe brauchst beim Umsetzen oder dir die Ideen fehlen wie deine Räume am besten zu deinem Wohlbefinden beitragen können, dann findest du hier meinen Service mit dem ich dir sehr gerne behilflich bin: https://ks-wohndesign.com/service-leistungen

Möchtest du direkt starten und dir eine Online-Beratung zur Planung und Gestaltung deiner eigenen Wohlfühl-Zone gönnen? Dann bitte hier entlang:

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