Wie die Lichtplanung uns beeinflusst und was wir beachten sollten

Wie die Lichtplanung uns beeinflusst und was wir beachten sollten

In diesem Artikel erkläre ich, wie Licht auf uns wirkt und benenne die wichtigsten Faktoren, die bei der Lichtplanung berücksichtigt werden sollten.
Auch die unterschiedlichen Möglichkeiten bei der Gestaltung werden kurz erläutert.

Welchen Einfluss hat Licht  auf uns als Menschen?

Kein anderes Medium hat so starken Einfluss auf uns und betrifft jeden gleichermaßen. Licht kann uns wach oder schläfrig machen, es kann unsere Hormonbalance fördern oder stören. Es hat großen Anteil an unserer Wahrnehmung und wie wir Dinge „sehen“.

Aber was genau macht es zu einem so starken Faktor in unserem Leben?

 
Das Erste und Wichtigste ist bestimmt der Umstand, dass wir ohne Licht unsere Welt nicht visuell erfahren könnten. Somit hilft es uns natürlich in erster Linie dabei zu Sehen. Licht und Schatten geben uns die Konturen und helfen uns bei der Orientierung im Raum und in der Natur. Auch die Farbwahrnehmung und das Erkennen von unterschiedlichen Texturen hat maßgeblich mit dem Lichteinfall zu tun.

Aber die Wirkung von Licht hört nicht bei den Augen auf. Wir besitzen auch in der Haut Zellen, die auf Licht reagieren und dadurch körperliche Vorgänge beeinflussen. So ist z.B gerade bei Blaulicht die Annahme anzuzweifeln, dass wir dieses nur über die Augen aufnehmen. Studien haben bereits belegt, dass die blauen Lichtstrahlen auch über die Haut aufgenommen werden und den Melatoningehalt negativ beeinflussen.

Melatonin ist unser Schlafhormon und wenn dieses zum Abend hin nicht ausreichend hergestellt und aufgebaut werden kann, dann sind Schlafstörungen und Energiemangel die Folge.

Blaues Licht nehmen wir überwiegend über Bildschirme, Computer, Smartphones aber auch in Räumen mit heller, kühler Beleuchtung auf (Fabrikhallen, Labore, Qualitätskontrollen etc.). Die sogenannten Blaulichtfilter-Brillen schienen lange ein gute Lösung gegen zu viel Blaulichteinfluss zu sein. Dies ist jedoch mit der neueren Studienlage nicht ausreichend. Sinnvoller erscheint inzwischen eine Nutzung von Blaulichtfiltern direkt in den abstrahlenden Geräten. Z.B der „Nachtmodus“ am PC oder der Blaulichtfilter am Smartphone. Auch Blaulichtfilternde Folien zum Anbringen auf den entsprechenden Geräten sind bereits erhältlich.

Fotos: rachael-henning-9RAHI3JRINk-unsplash, ks-wohndesign ,jean-philippe-delberghe-Ry9WBo3qmoc-unsplash

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Wie ein HCL Konzept uns bei der Gesunderhaltung unterstützen kann

Blaues Licht ist aber nicht immer schlecht. Vielmehr gilt es zu verstehen, wie unser Hormonrhythmus im Laufe des Tages funktioniert.  Denn morgens hilft uns blaues Licht im kühlen Farbspektrum beim wach werden. Es unterbricht gegen Morgen die Melatoninausschüttung und sorgt somit für einen Cortisol Anstieg.
Cortisol ist unser „Stresshormon“. Dieses benötigen wir um zu Beginn des Tages in die Aktivität zu kommen und den Schlaf abzuschütteln.

In der Fotografie ist auch besonders die Zeit um ca. 7Uhr morgens bekannt als die „Blaue Stunde“ . Hier haben wir es mit einer Lichttemperatur von ca. 9000Kelvin zu tun.  Also ein sehr kühles, sehr blaues Licht. Auch ist die Lichtintensität am Morgen eher hoch und verstärkt unser „Wachwerden“.  Deshalb ist z.B eine Schreibtischleuchte mit verschiedenen Lichttemperaturen und Lichtintensitäten sehr sinnvoll. So kann man zu Arbeitsbeginn eine kühle, intensive Lichtstimmung anwählen um wach und konzentriert in den Arbeitstag zu starten.

Gegen Mittag wird das Lichtspektrum dagegen eher zu einem Misch-Licht aus kühlen und warmen Anteilen. Das sogenannte Neutralweiß oder Tageslichtweiß ist hiermit vergleichbar. Die Intensität liegt hierbei so in etwa bei 5000 Kelvin. Die Lichtstärke ist immer noch recht hoch und intensiv und sorgt für unsere Aktivität.

Am Nachmittag wird die Lichttemperatur zunehmend wärmer und die Lichtintensität nimmt langsam zusehends ab. Da befinden wir uns dann so im Bereich um 3000Kelvin.
Dieser Vorgang unterstützt ab dem späteren Nachmittag (ca. 16 Uhr) wieder den Beginn der Melatonin-Produktion und bereitet uns auf unsere Schlafenszeit vor. Sollte man zu dieser Zeit noch Arbeiten, so wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen um die Beleuchtung in ein eher Warmweißes Spektrum zu schieben und die Lichtintensität deutlich zu verringern.

Dieser Rhythmus wird auch oft circadianer Rhythmus genannt. In der Lichtplanung wird inzwischen vermehrt auf diesen Umstand geachtet und die natürlichen Bedürfnisse des Menschen in Bezug auf die Lichtanpassung berücksichtigt. Viele Lichtkonzepte richten sich bereits nach dem Biodynamischen- oder auch HCL (human-centered-lighting)- Konzept.

Da wir viel Zeit in geschlossenen Räumen verbringen und nicht regelmäßig den Kontakt zu den sich ändernden Lichtverhältnissen in der Natur haben, wird es umso wichtiger, diese veränderbaren Lichtstimmungen in der Raumplanung zu integrieren. Sie sorgen spürbar für mehr Wohlbefinden und einen gesünderen Schlaf-Wach-Rhythmus. Bei der Lichtplanung kommt vor allem dem künstlichen Licht eine besondere Bedeutung zu, denn hier werden leider oft gravierende Planungsfehler gemacht. Das ganze Thema Beleuchtung ist recht komplex und sollte immer professionell erarbeitet werden, vor allem im Büro. Aber auch in den Wohnräumen ist eine gute Lichtplanung sehr wichtig. Denn blendende Leuchten oder falsche Farbtemperaturen können uns schneller ermüden lassen, gravierende Probleme mit den Augen verursachen oder unseren Schlaf negativ beeinflussen.

Wie man eine stimmige Lichtplanung angeht

Nun stellt man sich die Frage wie denn nun eine sinnvolle Lichtplanung auszusehen hat. Wie bereits erwähnt ist das Thema Licht komplex und bedarf einer professionellen Umsetzung, aber die Grundlagen und die wichtigsten Gedanken die dabei eine Rolle spielen möchte ich hier gerne teilen.
Wichtig zu verstehen ist, das Licht keine eindimensionale Komponente ist und deshalb auch hier das Prinzip der Schichten greift. Man hat verschiedene Ebenen in denen man eine Lichtgestaltung aufbaut. Zuerst steht die Grundbeleuchtung an. Diese ist eine großflächige, möglichst streuende und wenig fokussierte Beleuchtung die den Raum erhellt. Dann folgen die Zonenbeleuchtungen, die definiertere Bereiche des Raumes ausleuchten und abgestimmt sind auf die jeweilige Tätigkeit die sie unterstützen soll. Sie ist deutlich zielgerichteter und nicht so großflächig. Meist muss man hier am deutlichsten auf Blendeffekte achten, da die Leuchten oft einen definierten Lichtpunkt oder Leuchtkegel aufweisen.

Dann gibt es noch die Akzent- oder auch Effektbeleuchtung. Diese sorgt eher für die ästhetische Komponente im Lichtdesign und kann wirklich spektakulär wirken.
Bei den einzelnen Ebenen ist zu beachten, dass die jeweiligen Leuchtstärken (Lumen=lm) passend gewählt sind, damit das Gesamtergebnis nicht zu hell oder zu dunkel wird. Hierbei spielen natürlich auch Wandfarben, Mobiliar und andere Ausstattungsgegenstände und vor allem die Beschaffenheit der Oberflächen und deren Reflektionskraft eine entscheidende Rolle.
Auch die Dimmbarkeit und der Wechsel der Farbtemperatur von Leuchtmitteln spielt eine Rolle und sollte berücksichtigt werden. Hier kann man beim Leuchtmittelkauf auf eine Farbtemperatur im Bereich zwischen 2700K und 5000K achten. Meist sind Bereiche zwischen 3000K und 5000K angegeben. Diese Leuchtmittel reichen für den Wohnbereich aus.

Moderne Lichtsysteme lassen sich heutzutage mithilfe von Steuergeräten per App bedienen und stellen eine sehr bequeme und durchdachte Benutzung sicher. Hier kann man dann z.B den Tagesverlauf eines HCL-Konzeptes programmieren, verschiedene Lichtstimmungen abspeichern und auf Knopfdruck einschalten.

Um eine wirklich optimale Wirkung zu erzielen, rate ich immer zu einer guten Beratung beim Fachmann oder zur Unterstützung durch einen Lichtplaner. Das Geld das man dort investiert ist gut angelegt und wird sich durch die gesteigerte Wohnqualität und somit Lebensqualität auszahlen.

Ein ungünstig geplantes Lichtkonzept kann uns tatsächlich schaden und das wäre wirklich traurig, denn das kann mit ein paar klugen Überlegungen vorab definitiv umgangen werden.

Wenn du diesen Artikel bis hierher gelesen hast, dann willst du vielleicht auch in die entsprechende Podcast-Episode reinhören:

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Wenn du Fragen hast oder mehr über meine Arbeit wissen möchtest, kannst du mir sehr gerne Schreiben an info@ks-wohndesign.com oder trage dich in meinen monatlich erscheinenden Newsletter ein und bleibe immer informiert über aktuelle Themen und Angebote aus dem Bereich der gesunden Wohn- und Arbeitsräume.

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Podcast: „Farbe und Farbwirkung“

Podcast: „Farbe und Farbwirkung“

Was denkst du über Farbe?

Ich habe immer das Gefühl es gibt dabei zwei Lager. Diejenigen, die es bunt und Farbenfroh mögen und diejenigen, die lieber auf neutrale Töne und weiß setzen. Vielleicht auch aus Angst etwas falsch zu machen oder es nachher nicht zu mögen, wenn die Farbe erstmal an der Wand ist.

Die Gute Nachricht vorweg: Es lässt sich fast alles wieder überstreichen J Also plädiere ich ganz klar für weniger Angst vor Farbe.

Natürlich wäre ein stimmiges Farbkonzept die Beste Grundlage um so etwas zu vermeiden und selbstbewusst Farben einsetzten zu können. Denn es geht ja nicht nur um die Wände, sondern auch die Farbe der Einrichtungsgegenstände.

Dazu müssen wir aber verstehen was Farbe im Grunde genommen tut. Es gibt die klassische Farblehre, in der ist relativ klar definiert welche Wirkung bestimmte Farben und ihre Töne haben.

Das sieht dann ungefähr so aus:

  • Blau ist kühl,
  • Rot aktiviert und kann aggressiv machen
  • Schwarz drückt und macht immer traurig und depressiv.

Ich habe schon ganz lange den Verdacht gehegt, dass das zu platt und einfach gedacht ist.
Und ich sollte Recht behalten. In einem hervorragenden Vortrag einer Schweizer Farbmanufaktur für Architekten und Planer, den ich kürzlich verfolgen durfte, hat es sich bestätigt, dass diese Betrachtung von Farbe nur in einem gestellten und Isolierten Versuchsaufbau zustande gekommen sein kann.

Denn es wurde völlig außer Acht gelassen, dass die Faktoren Licht und Form sehr maßgeblich auf die Farbwirkung Einfluss nehmen.
Wir sehen keine isolierten Farben, sondern orientieren uns an Kontrasten, Kanten und Objekten. Genauso wie es in Versuchen klar gezeigt werden konnte, dass unsere Augen zuerst die Umgebung nach anderen Menschen „abscannt“. Somit tritt Farbe immer im Kontext auf und niemals alleine.

Was macht die Sache so kompliziert?

Das bedeutet aber auch, dass eine stimmige Farbgestaltung nicht ganz so leicht ist wie uns die klassische Farbtheorie suggeriert. Wir können also nicht einfach sagen „mhh ich hätte gerne ein sonniges Arbeitszimmer, also streiche ich es am besten Gelb“. Denn wenn dieses Zimmer eine ungünstige Ausrichtung hat und das Tageslicht einen entsprechenden Schimmer verursacht, habe ich evtl plötzlich grün oder orange statt gelb.

Denn wir brauchen auch immer ein gutes Verständnis von Proportion, Lichtwirkung und dem was wir in einem Raum durch Farbe erreichen wollen. Ein vollständig in dunklem Blau gestrichener Raum kann bei entsprechender Wirkung großzügiger anmuten und interessanter sein als ein weißes Zimmer mit niedrigen Decken.

Zudem ist es interessant zu beobachten, dass reines Weiß dazu führen kann, dass wir unsere Umgebung schlechter wahrnehmen, da wir geblendet werden und unsere Pupillen sich dadurch verengen, was wiederum zur Folge hat, dass Konturen verschwimmen und die Wirkung von Objekten verringert wird.  

Mit diesem Wissen geht man anders an ein Farbkonzept heran und versucht mehr die Kontraste und Objekte zu beeinflussen, statt eine vermeintliche Farbwirkung zu erzielen. Farbe soll einen Raum in seiner Wirkung unterstützen und ihn nicht dominieren und sich wie ein übergestülptes Element anfühlen. Deshalb ist eine ganzheitliche Betrachtung durchaus notwendig.

Es gibt auch immer Faktoren, die die Farbwahl maßgeblich beeinflussen, z.B ein nicht veränderbarer Bodenbelag oder die Farbe der Türen sofern diese nicht mit gestrichen werden können. Muss man solche Gegebenheiten ins Farbkonzept mit einbeziehen, verringert sich die Auswahl der Möglichkeiten.

Und das ist auch schon der erste Schritt zu einem stimmigen Farbkonzept. Sich klar zu machen was ist im Bestand und woran orientiere ich mich bei der Farbauswahl.

Lichtwirkung hat enormen Einfluss auf die Farbwahl

Der zweite Schritt ist die Bewertung der Lichtwirkung und Atmosphäre die man in dem Raum zum Vorschein bringen will, bzw. mit der man konfrontiert ist.

Als dritten Schritt wählt man einen Farbton mit dem man das Schöne betonen kann und im vierten Schritt kann man optional noch eine Akzentfarbe einbringen um die Dynamik zu fördern. Das ist aber nicht immer notwendig oder sinnvoll. Bzw. kann man das dann später auch mit der passenden Deko abstimmen.

Im Grunde muss alles harmonisch zusammenpassen und die Raumwirkung optimal fördern um als stimmig wahrgenommen zu werden.

Da es doch einiges auch an Kenntnissen über Material und Eigenschaften erfordert ist es nicht so leicht als Laie ein stimmiges Farbkonzept zu entwerfen. Wenn du das Gefühl hast, du hättest dabei gern Hilfe, dann schau dir mein Angebot zur Farbberatung an. Den Link findest du unter diesem Artikel.

Farbe ist nicht gleich Farbe

Beim Material kommt es nämlich auch ganz entscheidend darauf an, was für eine Grundlage man wählt. Ich persönlich tendiere immer zu mineralischen Farben mit natürlichen Pigmenten, da man mit ihnen eine unglaubliche Tiefe erzeugen kann. Zudem wirken diese Farben oft weicher und angenehmer als künstliche Pigmente und Dispersionsfarben.

Und natürlich ist der Faktor gesunde Raumluft dabei ein großes Kriterium. Man kann sich folgendes Vorstellen: die üblichen Baumarktfarben sind in der Regel Dispersionsfarben mit Kunststoffen, Löse- und Bindemitteln. Das ist praktisch der Gummihandschuh für die Wand. Während die mineralischen Farben auf Silikat, Lehm- oder Kreidebasis eine atmungsaktive und diffusionsoffene Wandfläche schaffen, die mit dem passenden Untergrund eine hervorragende Feuchtigkeitsregulation erlaubt.

Somit ist Farbe in diesem Zusammenhang mehr als nur ein Gestaltungselement, da sie gleichzeitig positiv auf die Bauphysik wirkt.

Ein weiterer Nachteil von Dispersionsfarben ist der Übergang von flüchtigen Stoffen in die Raumluft, da sie oft mit nicht gänzlich unbedenklichen Löse-und Bindemitteln versetzt sind. Wir erinnern uns dass auch hier die Qualitätssiegel meist nur bestätigen dass Grenzwerte eingehalten werden.

Aber es gilt immer noch „nicht alles, was nicht unmittelbar zum Tod führt ist auch gesund“. Ein paar ganz schlaue Farbchemiker sind jetzt auch schon auf die Idee gekommen ihre Dispersionsfarbe als „geruchsneutral“ oder „ohne Aromata“ zu kennzeichnen. Das ist ja nett, aber leider sind diese flüchtigen Verbindungen die in dieser Konstellation relevant sind sowieso meist geruchsneutral und werden nicht wahrgenommen.

Das macht die Farben dann auch nicht gesünder.

Ein kleiner Nachteil bei den Lehmfarben wäre noch zu nennen. Obwohl diese eine der natürlichsten Formen für einen Anstrich darstellen muss man wissen, dass die Wandoberfläche nicht robust ist.

Während Silikatfarben auf der Wand einen „Verkieselungseffekt“ haben, d.h sie versteinern regelrecht auf der Wand, bleibt die Lehmfarbe aufgrund der Struktur des Materials recht empfindlich für Abrieb und mechanische Belastungen. Dies ist also eher weniger geeignet, wenn sich Tiere oder kleine Kinder in den Räumen aufhalten.

Außerdem ist zu beachten, dass die meisten mineralischen Farben mit natürlichen Pigmenten zwei Anstriche brauchen um zu Decken. Das liegt an der kristallinen Struktur der Pigmente und daran wie die Farbe verarbeitet wurde. Es gibt mikronisierte Farben, da sind die Pigmentkristalle so klein geschreddert, dass es weniger ausmacht aber wenn die Pigmente noch ihre kristalline Struktur behalten dürfen, braucht es eben eine zweite Schicht. Daraus ergibt sich aber auch ein besseres Lichtspiel und eine größere Farbtiefe.

Und wusstest du, dass das Farbkonzept einer der letzten Schritte im Designprozess ist? Viele sind jetzt erstaunt, weil sie denken das käme zuerst dran und alles andere baut darauf auf.

Diese und weitere interessante Erkenntnisse zum Designprozess und wie ich ihn in meinem Business umsetze, erzähle ich dir in der nächsten Episode. Ich hoffe diese Infos waren interessant und du hast ein paar Aha-Momente gehabt.

Podcast: „Design ist mehr als ein wenig nett Dekorieren“

Ist es dir schonmal passiert, dass du in einen Raum gekommen bist und dich sofort wohlgefühlt hast?
Bestimmt.

Du konntest vielleicht nicht direkt sagen wieso oder es war kein spezielles Detail, dass dieses Gefühl ausgelöst hat. Das Gesamtpaket war einfach stimmig.

Genau dann, hat sich jemand viele Gedanken über die Raumwirkung und die Gestaltung gemacht.
Denn gutes Design bemerken wir nicht im ersten Moment. Aber es fühlt sich erstmal gut an.

Schlechtes Design hingegen spüren wir sofort in jeder Faser unseres Körpers.

Es fühlt sich einfach so gar nicht gut an. Entweder unpraktisch, zu bemüht, unharmonisch oder es gibt regelrechte Störfaktoren, wie z.B schlechte Beleuchtung oder ein unstimmiges Farbkonzept.

Schlechtes Design erfahren wir in vielerlei Hinsicht auch immer wieder im  Möbelsektor. Das können Stühle sein, die viel zu hoch sind, angepasst an eine neue Art Übermensch mit ellenlangen Unterschenkeln… oder Tische mit Gestellen an den unmöglichsten Positionen, für die sich die Kniescheiben regelmäßig schmerzerfüllt bedanken.

Denn es fließt sehr viel Wissen und einiges an Planungsarbeit in ein gutes, stimmiges Design. Alles beginnt mit einer ausführlichen Bedarfsanalyse. In der man versucht so exakt wie möglich zu erfassen, welche Bedürfnisse und Tätigkeiten ein Raum unterstützen soll. Welche Menschen diesen Bereich nutzen und wie viele davon. Zu welcher Tageszeit diese Aktivitäten stattfinden und welche Anforderungen an die Akustik und Beleuchtung das mit sich bringt. Zudem ist das Wissen um die Wirkung von Licht und Farbe relevant. Und noch einiges mehr.

Du siehst da kommen viele Faktoren zusammen.

Wenn ein Raum bereits architektonisch suboptimal gestaltet ist, braucht es meist noch größere Bemühungen bei der Ausgestaltung um die bauseits gegebenen Makel zu kaschieren. Das kann eine niedrige Decke sein, aber auch mangelnde Fensterflächen und dadurch reduzierter Tageslichteinfall. Oder ein ungünstiger Schnitt mit vielen komischen Nischen und Kanten, die die Raumnutzung erschweren.
Probleme können auch durch eine ungünstige Ausrichtung der Räume im Verhältnis zu den Himmelsrichtungen entstehen. Du siehst es gibt viele Dinge, die uns die Raumgestaltung erschweren.

Beim Dekorieren, versuchen wir lediglich ein visuell ansprechendes Arrangement zu schaffen, dass die Aufmerksamkeit im Raum lenkt. Das ist ebenfalls ein wichtiges Stilmittel, aber es kann niemals ein schlechtes Design kompensieren.

Do it yourself – Ergebnisse sind oft „bemüht“

Ich höre manchmal von interessierten Menschen „ach weißt du, ich dekoriere ja selber so gerne und shoppen ist voll meins“. Das finde ich schön und bin auch davon überzeugt, dass diese Personen wirklich glauben, dass das ausreicht. Aber es hat eben so gar nichts mit dem zu tun, was ich mit meiner Arbeit erreichen will. Das soll jetzt nicht heißen, dass alles von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist. Das möchte ich auf keinen Fall gesagt haben.

Aber wenn ich mir dann irgendwann die bemühten Ergebnisse betrachte, bin ich meistens ein bisschen hin und hergerissen zwischen Enttäuschung und Mitleid, weil ich das Gefühl habe, dass da nicht das volle Potential ausgeschöpft wurde. Und ich dabei hätte helfen können ein deutlich besseres Ergebnis zu erzielen. Das finde ich dann immer ein wenig schade. Vor allem weil oft genug viel Geld ausgegeben wird und sich dann im Nachhinein herausstellt, dass es Fehlkäufe waren.

Und oft habe ich dieses nagende Gefühl im Hinterkopf, dass das daran liegt, dass die Menschen einfach noch nicht verstanden haben, dass Raumdesign etwas ganz anderes ist als nur ein paar Möbel und Deko nett zu arrangieren. Also habe ich gedacht ich nutze die Chance und meinen Podcast um mich diesem Thema und der Aufklärung dazu anzunehmen.

Vor allem bei Bauvorhaben rechtzeitig an die Gestaltung denken

Wenn also eine Renovierung oder ein Neubau ansteht, kann ich wirklich nur den Appell an alle Bauherren und Eigenheimbesitzer richten, sich vorab Hilfe bei der sinnvollen Planung zu holen.

Und am besten jemanden, der nicht nur ein Gewerk kennt, sondern einen allumfassenden Blick auf das Projekt hat. Das spart Zeit, Geld und Nerven. Denn das was man in einen solchen Planer/Designer investiert rechnet sich, wenn man dafür keine Fehlkäufe und aufwändige Korrekturen einplanen muss.

Oft erlebe ich nämlich, dass sich Menschen auf ihre Handwerker verlassen und von ihnen Beratungsleistungen annehmen.

Selbstverständlich hat ein guter Maler ein umfangreiches Wissen über Farbgestaltung und kennt sich mit seinem Material hervorragend aus. Aber hat er die Lichtplanung im Blick? Kennt er die ganzen Komponenten die noch in das Raumkonzept einfließen? Leider selten. Wäre aber wichtig um ein wirklich passendes Farbkonzept zu erhalten.

Ebenso die Fliesenleger. Die sind absolute Profis was ihr Handwerk und die verschiedenen Formate, Materialien und Verlegetechniken angeht. Aber haben Sie das Gesamtbild im Sinn? Auch leider nicht immer.

Nicht einmal die Elektriker haben immer ein umfangreiches Wissen in Bezug auf Lichtwirkung und Lichtplanung. Klar die Grundlegenden Referenzwerte schon, aber die Feinabstimmung bedarf dann doch einiges an Vorarbeit und wieder einem umfassenden Überblick über die Gesamtkomposition.

Und all das macht diese Personen zu hervorragenden Spezialisten in ihrem separaten Feld. Aber das sorgt noch nicht für ein gutes Ergebnis, das harmonisch in sich stimmig ist. Deswegen ist eine Beratung durch sie immer nur ein Teilfragment.

Somit empfehle ich immer einen Projektbegleiter, der all diese Komponenten planen hilft und letztlich dafür sorgt, dass alles stimmig und durchdacht zusammenspielt. Der den Überblick behält und die einzelnen Schritte und Gewerke wie in einem Orchester dirigieren und unterstützen kann.

Damit sich auch die neu entstandenen Flächen und Räume an evtl. bestehende Substanz anpassen und ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Dass Farben genau so zusammen mit dem Licht ihre Wirkung entfalten wie gewünscht.

Und dass die Funktionen der Räume vom Design unterstützt werden und wir nicht im Nachhinein mit lauter Firlefanz und Schischi über die Makel der Gestaltung hinweg tünchen müssen.

Dazu muss ich vielleicht sagen, dass ich ein absoluter Fan von geradlinigen, aber raffinierten Designs bin, die vor allem durch Licht und Schatten eine imposante Wirkung entfalten. Ebenso bin ich wirklich davon überzeugt, dass die Wahl von möglichst natürlichen Materialien einen echten Unterschied in der Raumqualität machen kann.

„Und plötzlich merkt man, dass es gar nicht so viele Accessoires und Deko braucht um einen Raum zu gestalten, der bereits ein hervorragendes Konzept bekommen hat.“

Denn das was uns wirklich bewegt, wenn wir Räume dekorieren, nämlich der Wunsch nach Schönheit, Individualität, Gemütlichkeit, vielleicht auch hier und da ein bisschen Wow-effekt wenn wir anderen Menschen diesen Raum zeigen, all das erreichen wir viel eher durch eine tolle und gut geplante Raumwirkung als durch gefühlt hundert Duftkerzen und Federarrangements.

Achja und ein weiterer kleiner Vorteil, es ist viel weniger Arbeit beim Putzen 😉

Wenn du jetzt das Gefühl hast du möchtest gerne bei deinem nächsten Gestaltungsvorhaben unterstützt werden, lade ich dich herzlich dazu ein dir meine Website anzuschauen und dich in meinen Newsletter einzutragen. Dort erfährst du welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit es mit mir gibt und wie ich dir helfen kann, deinen Wohntraum zu realisieren. Oder du möchtest vielleicht auch gleich loslegen und buchst dir deine Online-Design Beratung oder eines der eDesignPakete. Die Links findest du unter dem Artikel.

Bis dahin freue ich mich, wenn du auch in die anderen Episoden reinhörst und wenn es dir gefällt, den Blog liest oder diese Informationen mit deinen Freunden teilst, damit das Thema gesunde Wohn- und Arbeitsräume noch mehr Menschen erreichen darf.

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