Wie vermesse ich meine Räume richtig, für ein Renovierungs- oder Einrichtungsprojekt?

Wie vermesse ich meine Räume richtig, für ein Renovierungs- oder Einrichtungsprojekt?

In diesem Artikel möchte ich dir ein paar Tricks und Kniffe verraten, die dir helfen sollen deine Räume für das nächste Renovierungs- oder Einrichtungsprojekt richtig zu vermessen. Nicht nur um die passenden Möbel zusammenstellen zu können, sondern auch um die Zusammenarbeit mit einem online-Einrichtungsprofi einfacher zu machen. Beim Messen gibt es einiges zu beachten und wenn du ohne Struktur und Strategie vorgehst, kann es schnell ein großes Durcheinander geben. Dann riskierst du, dass später deine Lieblingsmöbel nicht so toll aussehen und passen, wie du es dir gewünscht hast. Also lies hier, welche konkreten Schritte nötig sind, um ein verlässliches Aufmaß deiner Räume hinzubekommen. Und keine Sorge, mit dieser Anleitung ist es gar nicht so schwer.

Warum ist es überhaupt wichtig, den Raum korrekt zu vermessen?

Für eine Renovierung oder ein Einrichtungsprojekt brauchst du einen Überblick über die Raumverhältnisse. Es wäre schade, wenn du erst nach dem Kauf deines absoluten Traumsofas feststellen musst, dass es dann wohl doch nicht in dein Wohnzimmer passt. Oder die bestellten Vorhänge einige Zentimeter zu kurz sind. Ärgerliche und teure Fehlkäufe werden also durch akkurates Ausmessen vermieden. Zudem sind die Maße auch wichtig, wenn du planst deine Wände zu tapezieren oder zu streichen. Neue Bodenbeläge zu installieren oder sogar Einbaumöbel anfertigen lassen möchtest. So kannst du nämlich leichter die benötigte Menge Tapete, Farbe oder Bodenbelag errechnen oder zumindest einem entsprechenden Fachgeschäft die Maße korrekt mitteilen. Das schont Ressourcen und sorgt für weniger Stress und unnötige Fahrten, wenn doch zu wenig gekauft wurde.

Du siehst also, es hat viele Vorteile sich die Mühe zu machen, die eigenen vier Wände genau zu messen, bevor Veränderungen geplant werden. Aber schauen wir uns zuerst an, welche Ausstattung dafür nötig ist.

Welche Werkzeuge brauche ich zum Ausmessen?

Um deine Räume gut ausmessen zu können, benötigst du zumindest einen Zollstock bzw. ein Metermaß, das auf 2 Meter ausklappbar ist. Zusätzlich würde ich dir ein Maßband (gerne eins aus der Nähkiste) empfehlen, für kürzere Distanzen oder wenn die baulichen Gegebenheiten schwierig sind (Bögen, Kurven etc.).

Wenn du ein Rollbandmaß hast, umso besser. Diese können universell eingesetzt werden. Du brauchst eigentlich kein Lasermessgerät. Wenn du dir jedoch bei einem Heimwerker deines Vertrauens eines ausleihen kannst, ist auch das eine sinnvolle Ergänzung und grade für die Ermittlung der Raumhöhe sehr praktisch. Ein tolles Rollbandmaß findest du hier.

Ansonsten benötigst du einen Bleistift und ein paar Bogen Papier auf denen du deine Messpunkte eintragen kannst. Ein Lineal ist nicht nötig, eine Skizze reicht in den meisten Fällen absolut aus, deshalb musst du auch nicht allzu akkurat zeichnen können.

Wie geht man jetzt am besten vor um alle wichtigen Maße zu erfassen?

In meinem Alltag als Interior Designerin mache ich immer wieder selbst Aufmaße von den Räumen meiner Kunden und für mich hat sich deshalb folgende Vorgehensweise bewährt.

Gemessen wird am einfachsten im Uhrzeigersinn, ausgehend von der Türe durch die du den Raum betrittst. Sollte der Raum mehrere Türen haben, dann suche dir eine aus und markiere sie auf deiner Skizze entsprechend, damit du weißt, wo du begonnen hast.

Wenn es dir hauptsächlich um neue Möbel und einen neuen Anstrich geht, dann gibt es einen größeren Toleranzbereich. Also mach dich nicht verrückt mit Millimetern, versuche aber Zentimetergenau zu messen. Wenn es um Maßanfertigungen, wie Einbaumöbel, Küchen oder Wandverkleidungen geht, dann messen die Profis (hoffentlich) sowieso nochmal selbst nach.

Was sind Grundriss, Wandaufriss und co?

Bevor du loslegst, solltest du dir deine Skizzen zum Eintragen der Maße vorbereiten. Dafür nimmst du dir erst mal ein Blatt Papier und zeichnest die Grundform deines Raumes auf. Hier solltest du lieber etwas größer zeichnen, um später genug Platz für die Maßangaben zu haben. Zeichne also die Grundform der Wände (Quadrat, Rechteck, L-Form o.ä.) und markiere die Wände im Uhrzeigersinn mit den Buchstaben A,B,C,D usw. Das hilft dir später den Überblick zu behalten.

Schau dir auch an ob sich irgendwo im Raum Pfeiler, Aussparungen oder andere Besonderheiten, wie zum Beispiel ein Kamin befinden. Zeichne diese ebenfalls ein. Auch die Türen und Fensteröffnungen solltest du an den entsprechenden Wänden markieren.

Wenn du diese Grundriss Skizze nun fertig vor dir liegen hast, fehlen noch die Wandaufrisse. So nennt man die Ansicht einer Wand von vorne. Das heißt es ist die flache Ansicht, wenn du gerade vor dich auf die Wand schaust.

Dafür nimmst du dir am besten die Vorder und Rückseite eines weiteren Blattes Papier, dass du hochkant vor dich legst. Nun zeichnest du auf beide Blattseiten je 2 Rechtecke bzw. Quadrate je nachdem, wie dein Raum geschnitten ist. Beschrifte die Wandskizzen entsprechend den im Grundriss festgelegten Buchstaben A,B,C,D. Das ist wichtig, damit du die Skizzen den entsprechenden Maßen im Grundriss zuordnen kannst. Diese Rechtecke sind jetzt deine Wände auf denen du alle Merkmale wie Fenster, Türen, Tür-Bögen etc. einzeichnen kannst. Aber auch die Raumhöhe kannst du hier vermerken. Ebenso die Höhe der Türen und Fenster sowie andere vertikale Merkmale.

Und los geht´s. Richtig messen will gelernt sein.

Als erstes solltest du die Länge und Breite deines Raumes ausmessen. Hierfür misst du einmal von einer Wand zur gegenüberliegenden Wand ( in meinem Beispiel von Wand A zu Wand C) und dann nochmal quer (von Wand B zu Wand D). Diese Maße solltest du direkt auf dem Boden messen, um Messfehler zu vermeiden, die durch ein schief gehaltenes Metermaß auftreten können. Wenn du ein Lasermessgerät hast, kannst du natürlich auch von der Mitte der Wand zur gegenüberliegenden Wand messen. Trage die Messwerte in deine Skizze ein. Achte darauf, dass du hierbei möglichst geordnet einträgst, es kommen einige Zahlen zusammen und nichts ist schlimmer als Chaos in einer Aufmaßskizze.

Wenn du Länge und Breite grundsätzlich festgehalten hast, machst du die Detailmaße. Gehe hierzu wie gesagt im Uhrzeigersinn vor, ausgehend von der Türe die du als Startpunkt markiert hast. Nun misst du von dort aus den Abstand des Türrahmens zur Wand. Abstand zum Fenster, Breite der Fenster, Breite der Türen (mit Rahmen und Türinnenmaß) oder der Abstand von der Wand zur nächsten Tür. Die Abstände von Pfeilern etc. so, dass du alle Wandmaße im Detail angegeben auf deiner Skizze findest. Hast du diese Maße alle eingetragen, geht es an die Wandaufrisse. Hier gehst du nach der Reihe vor, in der du deine Wände bezeichnet hast. Wand A zuerst usw. Schau dir die Wand genau an und miss alle Besonderheiten aus. Zum Beispiel die Höhe der Türen und der Fensterunterkante, sowie Höhe der Fenster und den Abstand von der Fensteroberkante zur Decke. Achte auch darauf, wie weit die Fensterbänke nach rechts und links überstehen und notiere dir ggf. auch die Stärke der Fensterbank. Das kann wichtig sein, wenn du planst ein Sideboard oder anderes Möbelstück unter oder direkt neben einem Fenster zu platzieren.

Sockelleisten und andere fiese Fallen

Vergiss auch nicht die Details wie Steckdosen, Lichtschalter und Wandleuchten zu markieren. Nichts ist ärgerlicher als eine Steckdose, die hinter einem Schrank verschwindet, weil man sie in der Planung übersehen hat. Oder wenn du eine Stehlampe in einer Zimmerecke haben möchtest, in der keine Steckdose verfügbar ist.

Eine weitere fiese Falle können Sockelleisten sein, die deine Bodenfläche tatsächlich kleiner machen. Wenn du die Länge und Breite deines Raumes nämlich von Wand zu Wand misst, und dabei die Sockelleisten vergisst zu berücksichtigen, können das die entscheidenden Zentimeter sein, an denen ein Möbelstück oder ein Teppich ansteht und deshalb nicht passt. Deshalb achte auf solche Details und trage sie unbedingt mit ein. Ebenso Fensterbretter und Kaminsimse oder auch Türrahmen, die breiter in die Wand oder den Raum ragen.

Fertig gemessen, was nun?

Wenn du nun alle Maße auf deinen Skizzen eingetragen hast und einen Überblick über deinen Raum gewonnen hast, kannst du diese verwenden um beispielsweise in einem Tapetenkalkulator den Rollen-Bedarf auf Basis der Wandmaße zu berechnen. Oder die Bodenfläche für einen neuen Bodenbelag ausrechnen. Ein guter Tapetenkalkulator ist dieser, von Erfurt Tapeten.

Zudem kannst du mithilfe dieser Skizze ziemlich gut sehen, ob ein Möbelstück an deinen Wunschort passt oder nicht. Wenn du dir neue Möbel anschaffen möchtest, kannst du nun auch beim shoppen genau darauf achten, wie groß diese sein dürfen und riskierst keine bösen Überraschungen mehr.

Du siehst also, es lohnt sich durchaus sich die Arbeit zu machen und die Maße so genau wie möglich zu ermitteln.

Auch wenn du zum Beispiel mit einem Interior Designer online zusammenarbeiten möchtest, hilft es enorm, wenn du dein Aufmaß korrekt angefertigt hast. Das ist die Grundlage für jede Planung. Meine Kundinnen und Kunden bekommen von mir zu jedem online-Projekt eine ausführliche Messanleitung und einen Schritt für Schritt Guide wie die Skizzen am einfachsten angefertigt werden können.

Wenn dir das also ein wenig zu schnell ging oder du mit deinen bemaßten Skizzen jetzt das perfekte Wohnambiente umsetzen möchtest, kannst du dir sehr gerne eine Online-Design-Beratung buchen oder eines meiner tollen e-Design Pakete.

Dann gehen wir das alles im Detail durch, um dein perfektes Designkonzept zu entwickeln, das genau zu dir und deinen Wohnwünschen passt.

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