Vielleicht sollten wir mal damit beginnen zu fragen was gesunde Praxis-Räume überhaupt sein sollen bevor wir uns überlegen ob wir das wertvoll finden können.
Gut, zu aller erst steht hier die Erkenntnis, dass unsere Umgebung immer auf uns einwirkt. Das passiert ohne unser zutun und meistens auch unbewusst. Sich diesem Einfluss zu entziehen ist praktisch unmöglich.
Deshalb spielt es natürlich eine Rolle in welcher Umgebung wir uns aufhalten.
Gesunde Praxis-Räume sollen sowohl die Patienten beim Gesund werden unterstützen als auch die Therapeuten und Mitarbeiter bei der Gesunderhaltung unterstützen. Also vereinfacht gesagt: keine schädlichen Einflüsse auf physisches und psychisches Wohlbefinden verursachen.
Gerade im Bereich der Gesundheitseinrichtungen spielen sich hier wahrliche Dramen ab.
Gut ich hör dich schon fast sagen: “Kathrin, chill, so schlimm kann es doch gar nicht sein, wir leben ja alle noch und arbeiten schon seit Jahrzehnten so”.
Okay, da gebe ich dir recht. Gesünder hat uns das aber insgesamt nicht gemacht würde ich mal etwas ketzerisch behaupten.
Wir sehen tagtäglich Gesundheitsdienstleister, die Ihren Job verlassen, weil sie den Anforderungen nicht mehr gewachsen sind oder ihre eigene Gesundheit endlich als Priorität erkennen und dieses Arbeitsumfeld nicht mehr ertragen.
Einen nicht unerheblichen Anteil daran hat die Arbeitsumgebung. Die wichtigsten Faktoren möchte ich im folgenden Benennen.
Menschen sind darauf angewiesen eine Balance zu finden, in der die Stressoren, die im Alltag auf uns treffen wieder neutralisiert werden können. Im besten Fall durch guten Schlaf und ausreichende Erholungsphasen. Aber auch durch dosierte Reize und die Möglichkeit des Rückzugs. Es gibt kaum Berufe, die in einer derart engen Taktung und terminlichem Druck ausgeführt werden wie die im Gesundheitssystem. Das sorgt insgesamt schon für deutlich erhöhte Cortisolspiegel bei fast allen Gesundheitsdienstleistern.
Schauen wir auch auf die Patienten, die zusätzlichen zum medizinischen Personal Praxisräume nutzen müssen, so sollten wir uns klar machen, dass diese Menschen aufgrund ihres Zustandes eine veränderte Reizwahrnehmung haben. Ein Mensch in einer Angst- oder Schmerzsituation ist deutlich sensibler für Einflüsse aus seiner Umgebung. Er nimmt Geräusche, optische Eindrücke, Gerüche und sogar Bewegungen anders wahr als ein Gesunder Mensch.
Treffen diese Faktoren auf die übliche kühle, farblose Praxislandschaft, die oft rein funktionell gestaltet ist, dann löst dies zusätzlichen Stress aus.
Weiß ist eine der schwierigsten Farben für uns Menschen. Sie wirkt deprivativ, was bedeutet, sie entzieht uns jegliche Reize, die wir brauchen um uns zu orientieren und unsere Umwelt zu verstehen.
Farbliche Gestaltung ist ein großer Punkt wenn es um die gesündere Gestaltung von Räumen geht.
In der nächsten Episode gehe ich tiefer auf genau diesen Punkt der “Weißfalle” ein.
Aber Farbe ist nichts ohne Licht. Und hier sind wir beim zweiten großen Thema gesünderer Praxisräume. Eine statische Lichtsituation entspricht nicht unserem Naturell als Menschen.
Da wir nun mal Teil der Natur sind und als solches zumindest Physiologisch gesehen, immer noch Großteils ihren Naturgesetzen folgen, ist der Tageslichtrhythmus sehr tief in uns verankert.
So tief, dass unser Hormonsystem in weiten Teilen auf diese Lichtveränderungen reagiert. Und hier spreche ich nicht nur von der Vitamin D Synthese durch UV Strahlung. Es geht auch um die Synergien von Cortisol und Melatonin. Diese elementaren Hormonkreisläufe können durch falsche Beleuchtung massiv gestört werden. Das kann vielfältige Probleme auslösen um mit Schlafstörungen, Gereiztheit und dauerhaften Stressreaktionen nur ein paar zu nennen.
Kleiner Spoiler, Melatonin-Gummibärchen einzuwerfen löst das Problem nicht. Aber das hast du sicher schon geahnt.
Ein weiterer wichtiger aber gleichwohl unsichtbarer Stressor ist das Raumklima. Und hier geht es um weit mehr als nur Gerüche und Luftaustausch. Auch die Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Schadstoffdichte ist entscheidend. In Praxen ist der Bereich der Keimlast oft noch zusätzlich relevant.
Ebenso unsichtbar aber nicht weniger bedeutsam ist die Akustik. Geräusche können Ängste und Stress auslösen. Auch vermeintlich bekannte Geräusche, deren Quelle wir kennen und verstehen, können unbewusst eine Erhöhung des Cortisol- und Adrenalinspiegels zur Folge haben. Dauerhafte Geräuschpegel sind vor allem für Mitarbeitende in Praxen eine starke Belastung. Sei es ein volles Wartezimmer mit dazugehörenden Gesprächen oder das Summen von Druckern, klingeln von Telefonen und ständiges hin und her von Personen im Eingangs- und Empfangsbereich.
Ein gutes Akustikkonzept bringt hier viel Erleichterung und ist ganz nebenbei auch noch Datenschutzrelevant.
Es gibt noch einige weitere Punkte, aber das waren die aller wichtigsten.
Allgemein lässt sich also zusammenfassen, dass auch in Praxen eine sensorische Optimierung der Räume zur Gesunderhaltung des Personals sowie zur Gesundheitsförderung der Patienten und Klienten beiträgt. Hier können wir uns verschiedener Strategien bedienen. Meine bevorzugten sind das sensorische- sowie das Biophilic-Design. Die Berücksichtigung menschlicher Bedürfnisse sowohl physisch als auch psychisch. Und die Orientierung an den Prinzipien der Schadstoffoptimierten Raumgestaltung.
Wenn du dir jetzt die Frage stellst, wie gut deine Praxisräume in Hinblick auf die genannten Problemstellungen abschneiden, lade ich dich ein dir meine Praxis-Checkliste herunterzuladen.
Den Link stelle ich dir hier zur Verfügung. Diese Checkliste ist kostenlos und bietet dir die Chance deine Praxisräume einmal schonungslos ehrlich zu analysieren.
Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit wenn du bis hierhin dabei warst. Ich freue mich sehr wenn du das nächste mal wieder reinhörst in den Praxiswandel und diesen Podcast mit anderen Gesundheitsdienstleistern teilst.
Warum ich als Physiotherapeutin jetzt Räume gestalte
Um diese Frage zu beantworten möchte ich dir erst etwas über meinen beruflichen Werdegang erzählen. Denn wir befinden uns in einer Zeit, in der wir nicht unbedingt den Beruf, den wir einmal erlernen bis an unser Lebensende ausführen.
Und so ist es auch bei mir. Mit 16 war ich sehr überzeugt davon, dass ich unbedingt Physiotherapeutin sein möchte und bewarb mich an 2 Schulen. So kam es dann, dass ich 2004 im Alter von 17 Jahren die Ausbildung begann und 2007 als eine der jüngsten Therapeutinnen mit gerade einmal 20 mein Staatsexamen in der Tasche hatte.
3 Jahre lang versuchte ich dann als angestellte Therapeutin Fuß zu fassen. Was mir nicht besonders gut gelang. Denn ich bin definitiv keine gute Angestellte im klassischen Sinne. Immer wieder standen meine Arbeitgeber zwischen mir und meinen Ideen und Vorstellungen von guter und sinnvoller Patientenbetreuung und Praxisführung. Deshalb entschloss ich mich nach diesen 3 Jahren endlich selbständig zu werden und die Vorzüge die ein freier Heilberuf mit sich bringt zu nutzen.
Als freiberufliche Therapeutin habe ich dann in den darauffolgenden 5 Jahren viele Praxen sehen und erleben dürfen. Viele tolle Therapeutinnen und Therapeuten kennengelernt und ihre Ansichten und Herangehensweisen an diesen vielfältigen Beruf.
2016 fand eine gewisse Politikerin gefallen daran, uns das Leben schwer zu machen, indem sie uns freiberuflichen Therapeuten kategorische Scheinselbständigkeit unterstellte.
Das veranlasste mich dazu, dem deutschen Gesundheitssystem ein für alle mal den Rücken zu kehren und in der Schweiz einen neuen Anlauf zu nehmen. Als hochspezialisierte Manual-Therapeutin war das auch kein Problem.
Es stellte sich aber immer wieder die Frage, was mache ich mit dem Rest meines beruflichen Lebens, sollte die Physiotherapie (wohlgemerkt das System, keinesfalls der Beruf an sich) mich weiterhin enttäuschen. Und so landete ich bei Berufswunsch Nr.2 aus Teenager-Tagen…. der Innenarchitektur.
Da ich keine 7 Jahre mit Abitur und Vollzeitstudium verbringen konnte und wollte, habe ich mich in 3,5 Jahren mit guten Fernstudiengängen und einigen Praxisprojekten im Quereinstieg in dieses Feld reingearbeitet.
2019 habe ich dann KS-Wohndesign gegründet, anfangs mit dem Ziel komplett weg zu gehen von der Physiotherapie. Nur noch kreativ, nur noch schön, nur noch Räume gestalten.
Doch wie es so ist, stellte ich ganz schnell fest, wenn du einmal medizinisch ausgebildet bist, kannst du die Augen und Ohren nicht verschließen vor dem, was auch in dieser Branche falsch läuft.
So kam ganz schnell die Überschrift “gesunde Wohn- und Arbeitsräume” drüber. Und die Ausrichtung auf gesunde Büros und vor allem das Praxisdesign für Therapeuten und andere Gesundheitsdienstleister.
Denn mir wurde immer wieder bewusst, wie sehr Räume auf uns Menschen wirken. Nicht nur physisch sondern auch psychisch. Und wir uns dieser Wirkung nicht entziehen können. Sie ist wie ein Naturgesetz immer da. Das kann uns jetzt bewusst sein oder nicht, es ändert nichts am Ergebnis.
Und weil ich diesen Umstand als Chance begriffen habe, positive Raumwirkungen zu nutzen um Arbeitsplätze sowohl im allgemeinen aber vor allem im medizinischen Bereich besser zu machen, hörst du nun diesen Podcast.
Um die ganze Sache abzurunden habe ich im Dezember 22 die Zertifizierung zur Fachplanerin für gesündere Gebäude durchlaufen. Hierbei geht es vor allem darum schon bei der Wahl der Baustoffe bessere Entscheidungen zu treffen. Denn Boden, Wand- und Deckenbeläge haben enormen Einfluss auf die Raumluft und unsere Gesundheit.
Im April 2024 hatte ich die großartige Möglichkeit einen 15-seitigen Fachartikel im Wirtschaftsmagazin “UP unternehmen Praxis” von Buchner zu veröffentlichen, der auf reges Interesse gestoßen ist.
Das hat mir gezeigt, dass insbesondere die Therapeuten, sei es in der Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie durchaus beginnen zu verstehen, dass unsere Praxisräume enormen Einfluss auf unseren Therapiealltag haben.
Deshalb freue ich mich so sehr, dass ich insbesondere in den letzten 2 Jahren so viele Therapeuten bei der Gründung neuer Praxen aber auch der Umgestaltung ihrer etablierten Praxen begleiten durfte. Sei es durch meine Praxisberatungen oder ganze Gestaltungskonzepte.
Wenn du den Artikel noch nicht gelesen hast, verlinke ich ihn sehr gerne.
Auch heute arbeite ich noch einige wenige Stunden die Woche in der Physiotherapie. Einfach weil es mir Freude macht und ich vor allem kein theoretischer Fachidiot sein möchte. So habe ich immer noch den Bezug zu den Patienten aber auch den Therapeuten und ihren Bedürfnissen. Und bekomme natürlich auch noch alle aktuellen Thematiken mit, die in der Branche wichtig sind.
Mir liegt etwas daran den Therapeuten einen Weg zu zeigen, wie sie ihren wichtigen und in großen Teilen schönen Beruf angenehmer gestalten können und auch Mitarbeitergewinnung und Bindung zu einer machbaren Aufgabe wird.
Arbeitszeit ist immerhin Lebenszeit und gerade in der derzeitigen Situation entscheiden sich viele Menschen eher für ihr Wohlbefinden und nehmen nicht mehr jede Arbeitssituation in Kauf nur um einen Job zu haben. Das kann man jetzt anprangern, oder man findet konstruktiv einen Weg sich diesen Umstand zu nutze zu machen und die eigene Praxis zu einem attraktiven Ort zu machen, an dem Menschen sich gerne aufhalten. Das kommt letztlich allen zugute und sorgt für ein harmonischeres Arbeitsumfeld.
Somit kann ich sagen, ich gestalte als Physiotherapeutin inzwischen Räume, weil mir die Gesunderhaltung von Menschen wichtig ist und diese aus meiner Sicht schon bei der “artgerechten Haltung” beginnt 😀.
Wenn dich die Themen der Praxisgestaltung ebenso begeistern und interessieren, freue ich mich sehr, wenn du diese Episode mit deinen Mittherapeuten oder anderen Gesundheitsdienstleistern teilst. Natürlich freue ich mich auch besonders über ein Abo für diesen Podcast und wenn du das nächste mal wieder reinhörst.
In Episode 2 bei PraxisWandel werde ich dir einen Einblick geben, warum wir überhaupt Wert auf “gesunde” Praxisräume legen sollten. Bis dahin, mach es gut
Hör´ rein in die allererste Episode des neuen Podcasts Praxiswandel:
Was ist der Podcast Praxiswandel und warum solltest du ihn hören?
Dieser Podcast entsteht aus meinem Wunsch heraus die Praxislandschaft spürbar zu verändern. Als Physiotherapeutin mit über 17 Jahren Praxiserfahrung habe ich schon viel gesehen und erlebt. Gutes, aber natürlich auch fragwürdiges.
Aber allen gemeinsam war immer die Erkenntnis, dass sich Gesundheitsdienstleister zu wenig mit der Wirkung ihrer Praxisräume beschäftigen.
Als ich 2016 entschieden habe, dass das deutsche Gesundheitssystem gerne ohne mich weiter System sein darf und ich in der komfortablen Lage war, beruflich in die Schweiz gehen zu können, hat mich das Thema dennoch nie ganz losgelassen. Auch mit der völlig anderen Sparte der Raumgestaltung, in die ich seit 2017 den Quereinstieg gewagt habe, konnte ich einfach nicht anders und bin immer wieder in den Praxen gelandet.
Mir war klar, dass ich etwas positives bewirken möchte, und diesen Beruf, den ich nach wie vor sehr schätze und mag, wieder attraktiver zu machen.
Denn wenn ich von Fachkräftemangel im Gesundheitswesen lese, dann kann ich mich kaum zurückhalten und möchte laut schreien “vergiss es!! Gibt es nicht! Hier passiert etwas viel schlimmeres!” denn wir haben keinen schlichten Fachkräftemangel. Die Fachkräfte wären da, die haben nur auf gut deutsch keinen Bock mehr oder keine andere Wahl als sich Berufe zu suchen, von denen sie leben können. Wir haben es also nicht mit schnödem Fachkräftemangel zu tun, sondern mit einer Branchenflucht.
Das ist ein großes Problem, denn zusätzlich zum offensichtlichen Personalmangel kommt der nachhaltige Imageschaden für die gesamte Branche. Junge Menschen schauen sich diese Berufe genau an und sehen, was da passiert. Man muss jetzt kein Genie sein um zu verstehen, dass wohl kaum ein Mensch bereit ist, sehenden Auges in diese Misere einzusteigen.
Und wer jetzt glaubt, ausländische Fachkräfte, die teuer angeworben werden, lösen dieses Problem schon irgendwie, hat vergessen zu bedenken, dass auch diese irgendwann in der Realität ankommen und merken, dass sie von dem was diese Berufe bieten, hier nicht leben können.
Das wird die Branchenflucht nicht aufhalten.
Es verlangsamt vielleicht etwas, liest sich bestimmt statistisch auf dem Papier ganz nett, aber wirklich eine nachhaltige Strategie zur Verbesserung der Versorgung ist das nicht.
Deshalb ist es mir wichtig, Praxisinhabern und vor allem auch Praxisgründern zu helfen ihre Betriebe von Anfang an, auf ein gute Basis zu stellen. Mit Räumen, die eine hohe Attraktivität für Patienten aber vor allem auch für die Therapeuten mitbringen.
Denn eines ist ganz klar. Ein Wandel der bisherigen Situation ist unausweichlich und längst überfällig. Wir sehen eine hohe Zahl von Therapeuten, die sich aus der klassischen Regelversorgung zurückziehen, da eine Selbstzahler-Praxis ganz andere Spielräume bietet. Oder zumindest wird ein höherer Anteil Privatpatienten und Selbstzahler angestrebt.
Genau hierfür ist aber auch eine entsprechende, kompetente und moderne Außenwirkung notwendig, denn der hilfesuchende Patient, entscheidet sehr wohl wo er sein hart verdientes Geld hinbringt.
In diesem Podcast möchte ich dir Tipps und Impulse geben, die zum Reflektieren, Hinterfragen und Handeln anregen. Die dir und deinen Praxisräumen einen Schub in eine gute und zukunftsweisende Richtung geben. Und die helfen, dein Unternehmen Praxis auf die künftigen Anforderungen vorzubereiten.
Damit Gesundheitsdienstleister auch in Zukunft noch genug Resilienz und Motivation haben, ihre wertvolle Arbeit zu leisten. Und sie ihre Lebenszeit an würdigen Arbeitsplätzen verbringen können, die sie unterstützen und nicht nur nehmen.
In diesem Sinne würde es mich sehr freuen, wenn du diesen Podcast mit anderen Therapeuten und Gesundheitsdienstleistern teilst, vielleicht sogar ein Abo da lässt und mir somit hilfst, die Praxislandschaft zu wandeln.
Bis zur nächsten Episode von PraxisWandel sage ich tschüss
Willkommen zu einer neuen Episode der Wohnsprechstunde. Heute mit dem Thema “AI ist kein Ersatz für einen Interior Designer”
Bestimmt hast du dich schon mit dem Thema AI und künstliche Intelligenz befasst. Wenn auch nur oberflächlich, sollte dennoch klar sein, dass diese Technologie im Moment noch in den Kinderschuhen steckt. Sie entwickelt sich schnell aber ist sie auch in der Lage einen Interior Designer zu ersetzen?
Solche Aussagen habe ich schon gehört keine Frage. Und zuletzt sogar von ein paar mächtig von sich selbst überzeugten Immobilienmaklern, die der Auffassung waren, dass man auch Home-Staging ganz fix in Minutenschnelle und ein paar klicks mithilfe von AI erledigen kann.
Da musste ich erst mal laut lachen. Kenne ich doch die Ergebnisse, die bildgenerierende AIs aktuell noch abliefern.
Lustige Ergebnisse sind an der Tagesordnung
Klar kommt es hier vorrangig auch auf die Skills des Nutzers an. Der muss der AI ja schließlich den richtigen Auftrag geben. Aber selbst wenn ein Designer, einen ausführlichen und fachlich korrekten Befehl eingibt, kommen doch eher ulkige und zu großen Teilen absolut unbrauchbare Ergebnisse zustande. Im besten Fall entsteht eine abstrakte Idee, die der Inspiration auf die Sprünge hilft. Das ist aber keinesfalls ein umsetzbares Ergebnis für Laien.
Nachdem mein erster Lachflash verklungen war, habe ich mir aber ein paar Fragen gestellt und versuche dir hier einen Einblick in meine Erkenntnisse zu geben.
Zuerst dachte ich darüber nach, wie jemand auf die Idee kommt, dass man erlernte Expertise und Erfahrung mit zwei Klicks und ein paar wohl gewählten Worten ersetzen kann. Da kam ich zu dem Ergebnis, dass viele nicht wissen, was alles dazu gehört um gute Räume zu gestalten. Dass sich das Image vom “bisschen nett dekorieren” als unsere Kernkompetenz doch weiter verbreitet hat, als uns bewusst ist.
Menschen haben kein Bewusstsein für die Wirkung ihrer Umgebung
Und dann wurde mir klar, dass Menschen immernoch zu wenig Bewusstsein für die Wirkung ihrer Umgebung und die Auswirkungen von wirklich schlechtem Design haben.
Eines der größten Probleme, die mir in diesem Zusammenhang aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass AI aktuell nur in der Lage ist, Daten zu kombinieren, mit denen sie gefüttert wurde. Somit bekommt man immer einen relativ unbrauchbaren Zwitter aus bereits existierenden Entwürfen. Was einerseits immer auch die Frage nach dem Urheberrecht aufwirft und andererseits zur Folge hat, dass diese Mischungen sehr unreflektiert kombiniert werden.
Zudem entsteht hier auch immer die Frage nach der Umsetzbarkeit. Und diese ist definitiv nicht gegeben. Einerseits aufgrund teilweise abartiger Farbkombinationen und interessanter Materialwahl…. oder wolltest du nicht schon immer einen Sandstrand als Bodenbelag in deinem Wohnzimmer? Was nicht? Mhhhh ok.
Andere zugegeben recht amüsante Fehlentscheidungen die Ai trifft, waren unter anderem Tische mit nur 3 statt 4 Beinen, die in interessanten Winkeln angebracht waren und Schwerkraft existiert ja im AI-Universe scheinbar eh nicht. Oder eines meiner absoluten Highlights war eine Wandleuchte an einer Glasscheibe. Da hat das clevere Biest, doch auch gleich noch WLAN Strom erfunden. Sapperlott, was für eine Konkurenz, da müssen wir uns echt anschnallen.
Aber Scherz beiseite. Natürlich kann ich als Fachperson solche Bilder mit einem Schmunzeln betrachten und sehe auf den ersten Blick die Mängel. Aber ein Laie kann das häufig nicht und so entsteht bei einigen wirklich der Eindruck, dass Interior Design ja eigentlich ganz easy ist. Dass diese Fehlinterpretation nicht nur lächerlich ist sondern im dümmsten Fall richtig teuer werden kann, möchte ich dir anhand von folgendem Szenario gerne deutlich machen.
Stell dir vor du hast dir in den Kopf gesetzt dein Wohnzimmer oder dein Büro mit Hilfe von AI umzugestalten. Du gibst der bildgenerierenden Ai also den Befehl einen Raum zu kreieren, der deinen Vorstellungen entspricht und machst Angaben zu den notwendigen Bestandteilen, deinen Vorlieben, der Farbwahl, der Raumwirkung usw.
AI kann keine Gedanken lesen
Wie… du hättest gar keine Ahnung, wie du deine Vorstellungen in Worte fassen sollst? Tja das ist natürlich ungünstig denn Gedanken lesen kann die AI noch nicht.
Aber nehmen wie mal an, du bist in der Lage präzise Angaben zu deinem Wohngeschmack, der Ausstattung und der Stilrichtung zu machen. Was du nun erhälst kann ein ganz netter Anfang sein. Eine rohe Idee, entstanden aus bereits existierenden Entwürfen und Konzepten. Eine Reproduktion unreflektierter Datensätze ohne Rücksicht auf eventuelle Problemstellungen.
Gehen wir mal davon aus, dieser Entwurf gefällt dir und du möchtest das gezeigte umsetzen. Da die AI allerdings nicht prüft, welche Materialien und Möbel erhältlich sind, geschweige denn, ob das was sie dir zeigt überhaupt real existiert, hast du nun ganz viel Spaß dabei Stunden um Stunden zu recherchieren wo du das herbekommst. Sollte dieser Aufwand von Erfolg gekrönt sein, stellst du vielleicht fest, dass diese Möbelstücke dein Budget weit übersteigen oder nur sehr umständlich vom anderen Ende der Welt zu beziehen sind. Mit Lieferzeiten, die einem die Haare zu Berge stehen lassen.
Mit einem guten Interior Designer passiert dir das nicht. Wir haben nicht nur deine Bedürfnisse bei der Planung im Hinterkopf sondern achten auch auf die Umsetzbarkeit, deine Budgetvorgaben und prüfen Qualität und Verfügbarkeit der Möbelstücke und Ausstattung. Zudem haben wir als Menschen einen entscheidenden Vorteil gegenüber Maschinen. Die Empathie auch zwischen den Zeilen zu lesen und Bedürfnisse zu erkennen, die im Zweifelsfall gar nicht laut ausgesprochen wurden. Das richtige Verstandenwerden und Gefühl gesehen zu werden, können nämlich so leicht nicht ersetzt werden.
Unreflektierte Kombination bereits bestehender Entwürfe
Auch die Kreativität etwas neues zu erschaffen und neue Ideen zu entwickeln ist eine Fähigkeit, die KI und AI nicht leisten können, da Kreativität viel mit Freiheit und eher wenig mit Rationalität zu tun hat.
Individualität und maßgeschneiderte Entwürfe sind das, was ein echtes Design von einem billigen, zusammengeworfenen Sammelsurium bereits existierender Arbeiten unterscheidet.
Deshalb sehe ich da keine echte Gefahr für menschliches Skillset. Zudem kann AI wenn sie richtig angewendet wird, den Fachbereich echter Experten bereichern und eine Hilfestellung sein. Somit denke ich, werden sich bestimmt die Arbeitsabläufe und Prozesse auch in vielen Designagenturen verändern. Aber die Zeit, die bisher in die Ideen-Entwicklung geflossen ist, wird dann vermutlich durch die Recherche und Nachweispflicht zur Urheberrechstwahrung ersetzt werden. Mit jeder neuen Technologie kommen neue Aufgaben und Herausforderungen und deshalb halte ich diese alte Angst, des “ersetzt werdens” für ziemlich unreflektiert. Survival of the fittest hat nämlich rein gar nichts mit der Fähigkeit zu tun einen Marathon zu laufen.
Unsere Individualität zur Stärke zu machen und auch unsere Wohnräume mit dieser Individualität zu etwas besonderem zu machen, dafür braucht es mehr als nur ein auf Einsen und Nullen basierendes Großhirn.
Ich hoffe ich konnte dir hier einen kleinen Einblick in die aktuelle Thematik in der Interior Design Branche geben. Wenn du auch davon überzeugt bist, dass Wohlbefinden nicht nur auf Daten und Fakten basiert, dann freue ich mich, wenn du diese Episode teilst und den Podcast abonierst.
Ich bedanke mich für deine Aufmerksamkeit und freue mich, wenn du nächstes mal wieder reinhörst, wenn es heißt Wohnsprechstunde.
Wenn du dir also jetzt sicher bist, dass du lieber mit einem menschlichen Interior Designer arbeiten möchtest, der deine Bedürfnisse auch empathisch erfasst, dann kannst du dich gerne hier umsehen:
In diesem Artikel möchte ich dir ein paar Tricks und Kniffe verraten, die dir helfen sollen deine Räume für das nächste Renovierungs- oder Einrichtungsprojekt richtig zu vermessen. Nicht nur um die passenden Möbel zusammenstellen zu können, sondern auch um die Zusammenarbeit mit einem online-Einrichtungsprofi einfacher zu machen. Beim Messen gibt es einiges zu beachten und wenn du ohne Struktur und Strategie vorgehst, kann es schnell ein großes Durcheinander geben. Dann riskierst du, dass später deine Lieblingsmöbel nicht so toll aussehen und passen, wie du es dir gewünscht hast. Also lies hier, welche konkreten Schritte nötig sind, um ein verlässliches Aufmaß deiner Räume hinzubekommen. Und keine Sorge, mit dieser Anleitung ist es gar nicht so schwer.
Warum ist es überhaupt wichtig, den Raum korrekt zu vermessen?
Für eine Renovierung oder ein Einrichtungsprojekt brauchst du einen Überblick über die Raumverhältnisse. Es wäre schade, wenn du erst nach dem Kauf deines absoluten Traumsofas feststellen musst, dass es dann wohl doch nicht in dein Wohnzimmer passt. Oder die bestellten Vorhänge einige Zentimeter zu kurz sind. Ärgerliche und teure Fehlkäufe werden also durch akkurates Ausmessen vermieden. Zudem sind die Maße auch wichtig, wenn du planst deine Wände zu tapezieren oder zu streichen. Neue Bodenbeläge zu installieren oder sogar Einbaumöbel anfertigen lassen möchtest. So kannst du nämlich leichter die benötigte Menge Tapete, Farbe oder Bodenbelag errechnen oder zumindest einem entsprechenden Fachgeschäft die Maße korrekt mitteilen. Das schont Ressourcen und sorgt für weniger Stress und unnötige Fahrten, wenn doch zu wenig gekauft wurde.
Du siehst also, es hat viele Vorteile sich die Mühe zu machen, die eigenen vier Wände genau zu messen, bevor Veränderungen geplant werden. Aber schauen wir uns zuerst an, welche Ausstattung dafür nötig ist.
Welche Werkzeuge brauche ich zum Ausmessen?
Um deine Räume gut ausmessen zu können, benötigst du zumindest einen Zollstock bzw. ein Metermaß, das auf 2 Meter ausklappbar ist. Zusätzlich würde ich dir ein Maßband (gerne eins aus der Nähkiste) empfehlen, für kürzere Distanzen oder wenn die baulichen Gegebenheiten schwierig sind (Bögen, Kurven etc.).
Wenn du ein Rollbandmaß hast, umso besser. Diese können universell eingesetzt werden. Du brauchst eigentlich kein Lasermessgerät. Wenn du dir jedoch bei einem Heimwerker deines Vertrauens eines ausleihen kannst, ist auch das eine sinnvolle Ergänzung und grade für die Ermittlung der Raumhöhe sehr praktisch. Ein tolles Rollbandmaß findest du hier.
Ansonsten benötigst du einen Bleistift und ein paar Bogen Papier auf denen du deine Messpunkte eintragen kannst. Ein Lineal ist nicht nötig, eine Skizze reicht in den meisten Fällen absolut aus, deshalb musst du auch nicht allzu akkurat zeichnen können.
Wie geht man jetzt am besten vor um alle wichtigen Maße zu erfassen?
In meinem Alltag als Interior Designerin mache ich immer wieder selbst Aufmaße von den Räumen meiner Kunden und für mich hat sich deshalb folgende Vorgehensweise bewährt.
Gemessen wird am einfachsten im Uhrzeigersinn, ausgehend von der Türe durch die du den Raum betrittst. Sollte der Raum mehrere Türen haben, dann suche dir eine aus und markiere sie auf deiner Skizze entsprechend, damit du weißt, wo du begonnen hast.
Wenn es dir hauptsächlich um neue Möbel und einen neuen Anstrich geht, dann gibt es einen größeren Toleranzbereich. Also mach dich nicht verrückt mit Millimetern, versuche aber Zentimetergenau zu messen. Wenn es um Maßanfertigungen, wie Einbaumöbel, Küchen oder Wandverkleidungen geht, dann messen die Profis (hoffentlich) sowieso nochmal selbst nach.
Was sind Grundriss, Wandaufriss und co?
Bevor du loslegst, solltest du dir deine Skizzen zum Eintragen der Maße vorbereiten. Dafür nimmst du dir erst mal ein Blatt Papier und zeichnest die Grundform deines Raumes auf. Hier solltest du lieber etwas größer zeichnen, um später genug Platz für die Maßangaben zu haben. Zeichne also die Grundform der Wände (Quadrat, Rechteck, L-Form o.ä.) und markiere die Wände im Uhrzeigersinn mit den Buchstaben A,B,C,D usw. Das hilft dir später den Überblick zu behalten.
Schau dir auch an ob sich irgendwo im Raum Pfeiler, Aussparungen oder andere Besonderheiten, wie zum Beispiel ein Kamin befinden. Zeichne diese ebenfalls ein. Auch die Türen und Fensteröffnungen solltest du an den entsprechenden Wänden markieren.
Wenn du diese Grundriss Skizze nun fertig vor dir liegen hast, fehlen noch die Wandaufrisse. So nennt man die Ansicht einer Wand von vorne. Das heißt es ist die flache Ansicht, wenn du gerade vor dich auf die Wand schaust.
Dafür nimmst du dir am besten die Vorder und Rückseite eines weiteren Blattes Papier, dass du hochkant vor dich legst. Nun zeichnest du auf beide Blattseiten je 2 Rechtecke bzw. Quadrate je nachdem, wie dein Raum geschnitten ist. Beschrifte die Wandskizzen entsprechend den im Grundriss festgelegten Buchstaben A,B,C,D. Das ist wichtig, damit du die Skizzen den entsprechenden Maßen im Grundriss zuordnen kannst. Diese Rechtecke sind jetzt deine Wände auf denen du alle Merkmale wie Fenster, Türen, Tür-Bögen etc. einzeichnen kannst. Aber auch die Raumhöhe kannst du hier vermerken. Ebenso die Höhe der Türen und Fenster sowie andere vertikale Merkmale.
Und los geht´s. Richtig messen will gelernt sein.
Als erstes solltest du die Länge und Breite deines Raumes ausmessen. Hierfür misst du einmal von einer Wand zur gegenüberliegenden Wand ( in meinem Beispiel von Wand A zu Wand C) und dann nochmal quer (von Wand B zu Wand D). Diese Maße solltest du direkt auf dem Boden messen, um Messfehler zu vermeiden, die durch ein schief gehaltenes Metermaß auftreten können. Wenn du ein Lasermessgerät hast, kannst du natürlich auch von der Mitte der Wand zur gegenüberliegenden Wand messen. Trage die Messwerte in deine Skizze ein. Achte darauf, dass du hierbei möglichst geordnet einträgst, es kommen einige Zahlen zusammen und nichts ist schlimmer als Chaos in einer Aufmaßskizze.
Wenn du Länge und Breite grundsätzlich festgehalten hast, machst du die Detailmaße. Gehe hierzu wie gesagt im Uhrzeigersinn vor, ausgehend von der Türe die du als Startpunkt markiert hast. Nun misst du von dort aus den Abstand des Türrahmens zur Wand. Abstand zum Fenster, Breite der Fenster, Breite der Türen (mit Rahmen und Türinnenmaß) oder der Abstand von der Wand zur nächsten Tür. Die Abstände von Pfeilern etc. so, dass du alle Wandmaße im Detail angegeben auf deiner Skizze findest. Hast du diese Maße alle eingetragen, geht es an die Wandaufrisse. Hier gehst du nach der Reihe vor, in der du deine Wände bezeichnet hast. Wand A zuerst usw. Schau dir die Wand genau an und miss alle Besonderheiten aus. Zum Beispiel die Höhe der Türen und der Fensterunterkante, sowie Höhe der Fenster und den Abstand von der Fensteroberkante zur Decke. Achte auch darauf, wie weit die Fensterbänke nach rechts und links überstehen und notiere dir ggf. auch die Stärke der Fensterbank. Das kann wichtig sein, wenn du planst ein Sideboard oder anderes Möbelstück unter oder direkt neben einem Fenster zu platzieren.
Sockelleisten und andere fiese Fallen
Vergiss auch nicht die Details wie Steckdosen, Lichtschalter und Wandleuchten zu markieren. Nichts ist ärgerlicher als eine Steckdose, die hinter einem Schrank verschwindet, weil man sie in der Planung übersehen hat. Oder wenn du eine Stehlampe in einer Zimmerecke haben möchtest, in der keine Steckdose verfügbar ist.
Eine weitere fiese Falle können Sockelleisten sein, die deine Bodenfläche tatsächlich kleiner machen. Wenn du die Länge und Breite deines Raumes nämlich von Wand zu Wand misst, und dabei die Sockelleisten vergisst zu berücksichtigen, können das die entscheidenden Zentimeter sein, an denen ein Möbelstück oder ein Teppich ansteht und deshalb nicht passt. Deshalb achte auf solche Details und trage sie unbedingt mit ein. Ebenso Fensterbretter und Kaminsimse oder auch Türrahmen, die breiter in die Wand oder den Raum ragen.
Fertig gemessen, was nun?
Wenn du nun alle Maße auf deinen Skizzen eingetragen hast und einen Überblick über deinen Raum gewonnen hast, kannst du diese verwenden um beispielsweise in einem Tapetenkalkulator den Rollen-Bedarf auf Basis der Wandmaße zu berechnen. Oder die Bodenfläche für einen neuen Bodenbelag ausrechnen. Ein guter Tapetenkalkulator ist dieser, von Erfurt Tapeten.
Zudem kannst du mithilfe dieser Skizze ziemlich gut sehen, ob ein Möbelstück an deinen Wunschort passt oder nicht. Wenn du dir neue Möbel anschaffen möchtest, kannst du nun auch beim shoppen genau darauf achten, wie groß diese sein dürfen und riskierst keine bösen Überraschungen mehr.
Du siehst also, es lohnt sich durchaus sich die Arbeit zu machen und die Maße so genau wie möglich zu ermitteln.
Auch wenn du zum Beispiel mit einem Interior Designer online zusammenarbeiten möchtest, hilft es enorm, wenn du dein Aufmaß korrekt angefertigt hast. Das ist die Grundlage für jede Planung. Meine Kundinnen und Kunden bekommen von mir zu jedem online-Projekt eine ausführliche Messanleitung und einen Schritt für Schritt Guide wie die Skizzen am einfachsten angefertigt werden können.
Wenn dir das also ein wenig zu schnell ging oder du mit deinen bemaßten Skizzen jetzt das perfekte Wohnambiente umsetzen möchtest, kannst du dir sehr gerne eine Online-Design-Beratung buchen oder eines meiner tollen e-Design Pakete.
Dann gehen wir das alles im Detail durch, um dein perfektes Designkonzept zu entwickeln, das genau zu dir und deinen Wohnwünschen passt.
Schön, dass du wieder reinhörst, in eine neue Episode der Wohnsprechstunde. Zuerst wünsche ich dir noch ein frohes neues Jahr 2023. Und genau zum Jahresbeginn dauert es ja bekanntlich nicht lange, bis die ganzen neuen und hippen Trends um die Ecke kommen.
Heute möchte ich also die Gelegenheit nutzen und dir zumindest meine Einschätzung zu den Trends 2023 näher bringen.
Was ich sehr schön und begrüßenswert finde, ist dass das Thema gesunde Materialien und natürliches Wohnen einen immer größeren Stellenwert einnimmt.
Deshalb wird der Trend zu den nachhaltigen und natürlichen Materialien sicher etwas länger bleiben und wir werden tolle Produkte sehen.
Langfristig geplanter Wohnraum
Ebenso werden zeitlose und damit langfristig geplante Wohnräume an beliebtheit zunehmen. Es freut mich zu sehen, dass es endlich eine art Gegenbewegung zu der unsäglichen Wegwerfkultur im Bereich Möbel und Wohnaccessoires geben wird. Da schnelllebige Trends sowieso niemals die Grundlage für eine gesamte Raumplanung sein sollten, darf der Trend der Zeitlosigkeit auf jeden Fall noch mehr zelebriert werden.
Dazu passt auch nahtlos das Trendthema Bedarfsorientiertes Design. Immer mehr Menschen wünschen sich ein passend auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Zuhause, das auch ihre Persönlichkeit wiederspiegelt. In dem alles genau so funktioniert wie es zu dir und deinem Leben passt. Und eben einfach zeigt, wer da lebt und zuhause ist.
Du liebst Filme aber keine großen Dinnerpartys? Wieso nicht dein Wohnzimmer so gestalten, dass es jederzeit zum Heimkino werden kann?
Du kochst für dein Leben gerne und deine Zeit verbringst du fast ausschließlich in der Küche? Dann darf dieser Bereich auch den absoluten Fokus bekommen und mit einigen Innovationen auffahren, die eben nicht jeder hat.
Oder dein ganzer Stolz ist eine Bücher- oder Whiskysammlung? Dann darf dafür ein eigener Raum her, in dem du sie genießen darfst. Genau deshalb haben generische Grundrisse und vorgefertigte 08/15 Designkonzepte ausgedient. Es macht viel mehr Spaß ein individuelles Wohnerlebnis zu haben, als in der 1000ten identischen Version eines Hauses von der Stange zu leben.
Mehr Bewusstsein für eine gesunde Umgebung
Was ich mir darüber hinaus als langlebigen Trend wünsche? Dass Menschen ihre Gesundheit auch in Bezug auf ihre Wohn- und Arbeitsumgebung priorisieren und sich auch mehr den langfristigen Folgen schlecht eingerichteter Home-Offices bewusst werden. Seit diese beiden Bereiche immer mehr zu einem verschwimmen, ist es umso wichtiger mit einer guten Struktur und Einrichtung dafür zu sorgen, dass du auch nach Feierabend wieder abschalten und deine Wohnbereiche als Ort der Entspannung genießen kannst.
Ebenso wie die Ablenkungen während der Arbeitszeit zu minimieren und ein effektives Arbeitserlebnis zu ermöglichen. Diesen Spagat zu schaffen, ist alleine gar nicht so einfach. Also ist hier die Hilfe eines Experten immer eine gute Wahl. Mehr Infos dazu findest du in dieser Podcastepisode:
Ein Home-Gym könnte eine weitere gute Erweiterung der eigenen 4 Wände sein und ist eine Investition wert. Denn in der heutigen Zeit mit ihren Arbeitsanforderungen und Zeitmangel, leidet oft die Motivation abends auch noch den Weg ins Fitness Studio anzutreten. Und ab Februar nimmt die Zahl der Passivmitglieder in den Fitnesstudios wieder ordentlich zu. Da ist ein eigenes kleines Home-Gym, dass genau mit dem passenden Equipment für deine Lieblingstrainings daher kommt, doch ein sehr gutes Investment in die Gesundheit und deine Zeit. Und als Physiotherapeutin bin ich zudem gerne an deiner Seite, wenn es um die Wahl der richtigen Geräte geht.
Idee für ein Home-Gym mit individueller Ausstattung
Du siehst also meine Trends 2023 ist quasi ein Trend gegen Trends und das ist genau das was ich dir heute mitgeben möchte. Lass dich nicht von irgendwelchen schnelllebigen Trends verunsichern und bitte schon gar nicht von Farbtrends. Uaghh! Ja mich hat´s grad geschüttelt. Das wird schiefgehen und führt auch langfristig gesehen zu einer unfassbaren Material und Ressourcenverschwendung. Im schlimmsten Fall lässt es dich enttäuscht und desillusioniert zurück, wenn dein Ergebnis auch noch nicht so aussieht wie im hippen Instareel oder Pinterestbord versprochen.
Investiere in 2023 lieber in eine grundlegende Bedarfsanalyse und ein Bedürfnisorientiertes, zeitloses Design, an dem du ganz lange Freude haben darfst. Das genau zu dir und deinem Leben passt und das nicht schon zigmal da war und aussieht wie jeder zweite Möbelhauskatalog.
In diesem Sinne wünsche ich dir einen erfolgreichen und tollen Start in ein spannendes Jahr 2023 und ich freue mich, wenn du wieder reinhörst wenn es wieder heißt “Wohnsprechstunde”. Bis dahin mach es gut
Schön dass du reinhörst in eine weitere Episode von Wohnsprechstunde, wo ich dir heute eine beinahe unglaubliche Geschichte erzählen werde.
Alles fing damit an, dass ich neulich einen Zeitungsartikel aus unserer Region in die Hände bekam in dem eine beinahe schon Comedy-reife Story zu lesen war. Es ging um eine junge Frau, die von der Polizei aus einer etwas misslichen Lage befreit werden musste.
Was war da los?
Es fing damit an, dass sich besagte junge Frau in ihr Badezimmer begab. Soweit so unspektakulär magst du jetzt denken. Aber was dann passierte kann man sich echt nicht ausdenken, das muss man schwarz auf weiß gelesen haben.
Der Geschirrspüler, war genau in dem Moment fertig mit seinem Spülprogramm, in dem Sie sich im Badezimmer befand. In der heutigen Zeit sind diese Geräte ja häufig “smart”. Das bedeutet, der Geschirrspüler hat sich nach Beendigung des Spülprogramms selbst geöffnet und die Tür heruntergeklappt. Da das Badezimmer, in dem sich die junge Frau befand, direkt an die Küche anschließt und aufgrund seiner wohl ungünstigen Lage und Größe eine Türe besitzt, die nach außen öffnet, versperrte die geöffnete Türe des Geschirrspülers, ihr den Ausweg aus dem Badezimmer.
In dieser Situation blieb der ärmsten nichts anderes übrig, als die Polizei zu verständigen, die ihr dann mithilfe der Feuerwehr aus dem Badezimmer half.
Was für ein Aufwand und was für eine unangenehme Situation oder?
Wie konnte es denn zu so einer dämlichen Verkettung von Ereignissen kommen, fragt man sich.
Ich frage mich vor allem, wer hat diesen horrenden Blödsinn geplant. Offenbar ein Laie, der keine Lust oder kein Geld hatte einen fachlichen Rat einzuholen. Immer wieder erlebe ich Menschen, die meinen “das bisschen Planung” kriege ich auch selber hin.
Was daraus resultiert, sehen wir hier in spektakulärer Form.
Versteh mich nicht falsch, ich möchte hier niemanden in die Pfanne hauen und bin sicher, es hatten alle nur die Besten Absichten. Aber solche Fehlplanung lösen bei mir einfach immenses Kopfschütteln aus. Nun ja, mein Kredo ist ja lösungsorientiertes Handeln und deshalb schauen wir uns mal genauer an, was da schief gegangen ist. Dann lernen wir sogar noch etwas aus dieser Situation.
Zuerst ist eine Badezimmertüre, die nach außen öffnet eine sehr dämliche Idee. Auch wenn wenig Platz ist, sollte das wo auch immer möglich vermieden werden. Allem voran wegen der Gefahr die Türe jemandem entgegen zu öffnen, der gerade auf dem Flur vorbeigeht oder auf die Tür zukommt. Der richtige Türanschlag dient also in erster Linie der Unfallverhütung.
Und das zweite große Dilemma in dieser Geschichte: Die Küchenplanung.
Wer auch immer das getan hat, war entweder Komiker oder hat schlicht und einfach nicht weiter gedacht, als von der Wand bis zur Tapete.
Vermutlich war ein Laie am Werk, der sich nicht auskannte. Denn wir Planer und Designer sehen Dinge nicht nur von außen, sondern denken uns tief in die Abläufe und Funktion von Räumen hinein. Es passiert mir regelmäßig, dass mir ein Kunde sagt “an was du alles denkst”… ja, denn wenn nicht, stehen meine Kunden nachher da mit einer Situation, die absolut vermeidbar gewesen wäre.
Es kann sogar ein Küchenplaner gewesen sein, der altes Planmaterial bekommen hat, in dem der Türanschlag anders verzeichnet war. Was unwahrscheinlich ist, da die meisten Küchenstudios jemanden schicken um das Aufmaß zu nehmen. Spätestens da hätte diese Kollision auffallen müssen.
Das Problem bei diesen Planungen durch ein Küchenstudio ist aber auch, dass außer der Küche keine weiteren Aspekte der Gesamtgestaltung berücksichtigt werden. Deshalb plädiere ich immer für einen Interior Designer oder Planer, der das Gesamtbild kennt und alle Faktoren berücksichtigen kann.
Was lernen wir also daraus?
Also nochmal, wenn du bei dieser Geschichte ein wenig schmunzeln konntest freut es mich. Was mir aber viel wichtiger ist, ist dass du hoffentlich erkannt hast, dass die Zusammenarbeit mit einem guten Designer unangenehme Zwischenfälle wie den eben geschilderten absolut vermeiden kann.
Lieber gleich richtig und dafür am Anfang ein bisschen mehr Geld in die Hand nehmen und jemanden mit echtem Know how engagieren, als später mit einem derart unangenehmen Makel zurecht kommen zu müssen.
Das Ganze zu beheben ist nämlich auch nicht so einfach und erfordert wieder einen finanziellen und zeitlichen Aufwand, wenn es überhaupt möglich ist, dieses planerische Debakel ohne komplette Neukonzeption aufzulösen. Die Rechnung für die Öffnung der Wohnungs-Türe und den Schrecken musste die betroffene Mieterin hoffentlich nicht alleine verdauen.
Wenn du Bereiche in deinen Wohnräumen hast, die dir Kopfzerbrechen bereiten oder du dich vor solchen Fehlkäufen und Fehlplanungen schützen möchtest. Vor allem bei so teuren Bereichen wie Küche und Badezimmer, dann sei klug und schau gerne in mein Angebot für Wohnraumgestaltung.
Oder schreib mir eine E-Mail an info@ks-wohndesign.com, wenn du Fragen oder ein konkretes Anliegen hast. Ich bin gerne für dich da und löse dein Designdilemma für ein unbeschwertes Wohngefühl in deinem perfekten Zuhause.
Vielen Dank fürs Zuhören bei dieser Episode aus der Kategorie “kannst du dir nicht ausdenken” und bis zum nächsten mal, wenn es wieder heißt “Wohnsprechstunde”.
Ach ja und behalte den Geschirrspüler im Auge…. man weiß nie, wann die das nächste Mal angreifen.
In dieser Episode habe ich wieder einen tollen Interviewgast. Mit „Gesundheitsdetektivin“ Angret Rafalski spreche ich über ganzheitliche Gesundheit und wie das Thema Wohnen und Slow Living dazu beiträgt. Angret berichtet unter anderem auch von einem spannenden Tiny House Projekt, dass sie mit ihrer Familie plant. Es verspricht also interessant zu werden. Wenn du mehr über Angret und ihre Arbeit als Gesundheitsdetektivin erfahren möchtest, kannst du gerne hier ihre Website besuchen:
Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt „Wohnsprechstunde“
Wenn du gerne ein ganzheitliches Wohnkonzept für dein Zuhause möchtest, dann buche dir am besten meine Online-Interior-Design Beratung oder schreibe mir eine E-Mail info@ks-wohndesign.com und wir besprechen die Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
In diese Episode der Wohnsprechstunde, möchte ich dir ein paar Tipps und Gedanken zum Thema Home-Office Gestaltung mitgeben.
Mein wichtigster Gedanke hierbei ist folgender:
“Arbeitszeit ist Lebenszeit und die sollten wir an schönen Orten verbringen”.
Was macht diese Aussage mit dir?
Hast du einen Arbeitsplatz an dem du dich schon richtig wohlfühlst und an dem du gerne deine Arbeitszeit aka Lebenszeit verbringst?
Falls nicht, lautet die gute Nachricht, du kannst das ändern. Wenn ja, herzlichen Glückwunsch, du bist einen großen Schritt näher am Ziel des gesunden Arbeitens.
Viele denken bei gesundem Arbeiten oder gesunden Arbeitsräumen an rein funktionell gestaltete, ergonomisch perfekt ausgestattete Büros.
Ergonomie ist ein super wichtiger Faktor und wird leider häufig so katastrophal falsch angegangen, dass es mir als Physiotherapeutin alle Haare zu Berge stehen lässt. Wird der Begriff doch allzu schnell in allen möglichen Zusammenhängen verwendet. Da werden dann Stauraumlösungen vorgeschlagen, die “vom Bürostuhl aus” erreichbar sind.
Aha… das ist zweifelsfrei effizient und sorgt für schnellere Zugriffszeiten. Mit Ergonomie im eigentlichen Sinne hat das jedoch nichts zu tun. Ergonomie bedeutet, die Umgebung so zu optimieren, dass der Körper eine Tätigkeit ausführen kann, ohne dabei Schaden zu nehmen. Kurz sowie auch langfristig. Dauerhaftes Sitzen und alles vom Bürostuhl aus erreichen zu können, gehören da definitiv nicht dazu.
Leider werden hier ergonomische und effiziente Zielsetzungen unqualifiziert vermischt.
Wenn dann auch noch diese unsäglich dämlichen “Ergonomie-Modelle” als Anleitung genutzt werden, bin ich endgültig raus. Wie der Begriff “Modell” schon implementiert, ist das Ganze nämlich gar nicht auf die individuellen körperlichen Gegebenheiten ausgelegt. Es zeigt lediglich einen standardisierten Durchschnitt. Aber hey jeder hat ja nach statistischen Erhebungen auch 1,5 Kinder und verdient durchschnittlich 2,500€/Monat. Blödsinn oder?
Exakt.
Aber ich will dich gar nicht mit diesem kleinen Ausflug in die lustige Welt fehlinformierter Ergonomie-Berater entführen, sondern dir Lösungen zeigen.
Alles beginnt mit dem Bürostuhl
Wichtig ist auf jeden Fall ein guter Bürostuhl. Ohne den geht es nicht. Tolle Schreibtisch-Sessel die sich super schick auf Instagram präsentieren lassen, Gymnastikbälle oder auch hochgepriesene federnde Hocker sind nämlich nicht die Lösung um am Büroarbeitsplatz langfristig gesund zu bleiben.
In meinem Kurs lernst du übrigens welche Bürostühle ich empfehle und wie du diese richtig einstellen kannst. Da geht nämlich deutlich mehr als nur hoch und runter. Darüber aber später mehr.
Der Schreibtisch ist ja mindestens die andere Hälfte der Gleichung. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn du ein höhenverstellbares Modell zur Verfügung hättest. Wenn nicht, gibt es aber auch hier tolle Optionen mit Schreibtischaufsätzen.
Jetzt aber Schluss mit diesen nüchternen Elementen. Eine Ergonomie-Beratung allein ist nämlich nicht die Lösung. Was ist mit der Athmosphäre?
Lass es mich so sagen. In einer weißen Box mit 4 Wänden lässt es sich ungefähr so entspannt arbeiten, wie in einer Zahnarztpraxis. Wenn du nicht gerade zu den paar Prozent gehörst, die tatsächlich gerne zum Zahnarzt gehen, dann war dir dieser Gedanke jetzt vermutlich eher unangenehm oder?
Und das ist nur natürlich, denn Weiß ist nicht nur der ultimative Blender unter den Farben, es ist auch erstaunlicherweise die Farbe, die am ehesten Depressionen unterstützt. Abgefahren? Allerdings.
Deshalb lege dir ein angenehmes Farbkonzept zu. Warme Grautöne, ein sanftes Grün oder auch erdige Töne schaffen eine gemütliche Athmosphäre. Nicht zu kräftig und keine zu grellen Kontraste sind hier eine gute Wahl. Achte auch darauf, dass du deine Textilien, wie Vorhänge und Kissen oder Teppiche in dieses Farbkonzept mit einbeziehst.
Pauschale Aussagen zu Farbgestaltungen sind fast unmöglich zu treffen, da hier die Faktoren Licht und Raumgröße sowie Bodenbelag und Wandbeschaffenheit eine große Rolle bei der finalen Wirkung spielen. Wenn du hierbei Hilfe brauchst schreib mir gerne.
Wenn du nun also die Ergonomie und die farbliche Gestaltung deines Arbeitsplatzes angeschaut hast, bleiben noch ein paar wichtige Dinge die oft vergessen werden.
Da gibt es aber noch mehr
Ich nenne sie auch gerne die unsichtbaren 3
Licht,
Luft,
Akustik.
Beim Licht geht es hauptsächlich darum, deine Konzentration und Leistungsfähigkeit zu unterstützen, aber auch um deinen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus. Dass Licht auf unser Hormonsystem einwirkt, ist vielen unbekannt. Aber es hat einen Grund, warum so viele Menschen, die tagtäglich in ungünstig beleuchteten Büros arbeiten, an Schlafstörungen leiden.
Wir brauchen ein, an den Tageslichtverlauf angepasstes Beleuchtungssystem, um langfristig gesund zu bleiben. Zudem schont die richtige Beleuchtung unsere Augen und fördert die Konzentration.
Beim Thema Luft bzw. Raumklima geht es vor allem darum schädliche Einflüsse auf unsere Atemwege aber auch unser größtes Organ, die Haut, zu reduzieren.
Schadstoffe aus Möbeln, Textilien und Feinstäube aus Druckern und Kopierern sind die größten Gefahrenquellen im Büroumfeld. Hier gibt es wichtige Kriterien auf die man achten sollte. Teppiche die mit billigen Klebstoffen verlegt wurden, können sogar über Jahre noch bedenklich die Raumluft belasten. Ebenso Laminatböden und chemisch behandelte und gefärbte Textilien, um nur ein paar zu nennen. Also Augen auf bei der Materialwahl.
Luftreinigungssysteme und bestimmte Pflanzen, sowie eine bedachte Auswahl der Materialien helfen hier, die schädliche Wirkung zu reduzieren. Und nur am Rande bemerkt…. Siegel sind keine hundertprozentige Garantie. Denn nicht alles, was nicht unmittelbar zum Tod, führt ist auch gesund. Nur weil ein Grenzwert nicht überschritten wird, bedeutet das noch nicht, dass es langfristig nicht doch zu Problemen kommen kann. Blindes vertrauen auf Gütesiegel kann also auch tückisch sein.
Die richtige Akustik sorgt für Wohlbefinden
Beim Punkt Akustik sind wir dann an einem Punkt angelangt, der so wichtig ist und oft nur unbewusst wahrgenommen wird. Wenn wir uns in einem Raum aufhalten, der akustisch ungeschickt ausgestattet ist, fühlen wir uns nicht wohl. Unser Gehör ist ein tolles Instrument und kann vieles kompensieren. Sich aber langfristig in einem ungünstigen Umfeld mit zu viel Schall und Echo aufzuhalten, kann Folgen haben. Vor allem löst es Stress aus und sorgt für eine gesteigerte Adrenalinproduktion, da wir auf diesen Geräuschpegel mit Fluchtinstinkt reagieren. Das ist zwar natürlich aber im Arbeitsumfeld wenig förderlich.
Deshalb solltest du darauf achten schallharte Oberflächen wie Stein, Metall und Glas mit schallweichen Oberflächen wie Stoff, Teppich, gepolsterten Möbeln oder mit Pflanzen abzuschwächen und auszugleichen.
Beim Thema Dekoration im Büro gehen die Geschmäcker auseinander. Ich denke hier ist weniger mehr. Ein paar ausgewählte Dinge, die du gerne um dich herum hast und die nicht allzuviel deiner Konzentration ablenken, sind durchaus gut für den Wohlfühl-Faktor. Wichtig ist jedoch “Gerümpel” zu vermeiden. Ich bin ja eine große Verfechterin von geschlossenem Stauraum, da das Thema visueller Lärm häufig nicht erkannt wird.
Beim visuellen Lärm geht es vor allem darum, dass die unterschiedlichen Formen, Farben und Texturen von Gegenständen ebenfalls Stress auslösen und für Ablenkung sorgen können. Auch das ordentlichste Bücherregal kann dazu beitragen, da die Bücher alle unterschiedlich in Form, Größe und Einbandfarbe sind.
Mit geschlossenem Stauraum wirkt das Büro aufgeräumter und einladender. Betrachte dich ruhig auch einmal als Besucher in deinem eigenen Büro. Wie würdest du dich fühlen?
Ich hoffe diese Denkanstöße und Tipps helfen dir schonmal weiter. Wenn du dein Home-Office besser gestalten möchtest und deinen Wohlfühlfaktor steigern willst, dann ist mein Onlinekurs zum Selbstlernen “Feelgood im Home-Office” ganz sicher ein guter Anfang. Hier lernst du, die in dieser Episode angesprochenen Kriterien der Ergonomie, Raumklima, Lichtplanung, Stauraum und natürlich auch gesunde Arbeitsgewohnheiten für dich umzusetzen und dein Büro zu einem besseren Ort zu machen. Als Physiotherapeutin und Interior Designerin begleite ich dich dabei gerne mit meinem Wissen und meiner Erfahrung. Das Beste aus beiden Welten sozusagen.
Weitere Infos zum Kurs findest du über den folgenden Link.
Nun wünsche ich dir viel Erfolg beim verbessern deiner Home-Office Situation und freue mich natürlich wenn du das nächste mal wieder dabei bist, wenn es heißt Wohnsprechstunde.
Mit diesem Artikel möchte ich dir helfen deinen Bildschirmarbeitsplatz in drei konkreten Schritten ergonomischer zu gestalten. Was du gezielt unternehmen kannst, um deinen Arbeitsplatz zu optimieren und um deinen Nacken zu entlasten. Wie es funktionieren kann, wenn du am Laptop arbeitest und was du beachten solltest bei der Einstellung und dem Set up.
Was macht den Bildschirmarbeitsplatz problematisch?
Ganz klar ist erstmal die andauernde Zwangshaltung, die das Arbeiten an einem Bildschirm darstellt nicht optimal für unser Bewegungssystem. Es erfordert langzeitiges Sitzen oder Stehen und eine sehr reduzierte Kopfbewegung. Aber auch die Belastung der Augen ist nicht unerheblich. Die alles kann in der Folge zu Nackenbeschwerden, Kopfschmerzen, Rückenproblemen,Haltungsstörungen und anderen gesundheitlichen Einschränkungen führen. Damit wir das nicht sehenden Auges erdulden müssen, können wir zum Glück vorher eingreifen und dafür sorgen, dass zumindest die vermeidbaren Faktoren reduziert werden.
Die häufigsten Fehler, die ich bei Bildschirmarbeitsplätzen zu sehen bekomme sind:
zu niedrige Bildschirmhöhe
flache, nicht ergonomische Maus
seitliches auf den Bildschirm schauen
Wenn diese drei Probleme auch noch zusammen auftreten, sind sie fast schon ein Garant für körperliche Beschwerden. Der “Mausarm” der früher mal “Tennisellenbogen” hieß ist nur eine davon.
Wie kannst du den Bildschirmarbeitsplatz optimieren?
Was kannst du also nun konkret tun um deinen Bildschirmarbeitsplatz ergonomischer zu gestalten?
Schritt 1:
Zuerst solltest du wirklich schauen, dass der Monitor deines Computers hoch genug eingestellt ist. Das findest du heraus, wenn du dich ganz gerade auf deinen Bürostuhl setzt und geradeaus blickst, wenn du nun über den Monitor hinwegblicken kannst, ist er deutlich zu tief. Dein Blick sollte in das obere drittel des Bildschirmes fallen. Korrigiere den Monitor mithilfe von einer Höhenverstellung, wenn dein Monitor eine besitzt. Alternativ kannst du auch einfach Bücher drunter stapeln oder dir eine wunderschönde Monitorbrücke oder Bildschirmbrücke besorgen. Mein Tipp sind hier die Produkte der Firma Jungholz. Diese nutzt heimisches Holz und pflanzt für jede Bestellung einen neuen Baum. Funktionalität mit positivem Umweltaspekt also.
Schritt 2:
Wenn du auch feststellst, dass du nicht geradeaus auf deinen Bildschirm schauen kannst, sondern den Kopf immer etwas drehen musst, ist das auch nicht besonders förderlich . Das passiert meist dann, wenn du zwei Monitore benutzt. Wähle hier den Monitor, auf den du hauptsächlich schaust als Hauptmonitor aus und stelle diesen möglichst gerade in dein Sichtfeld. Wenn du beide etwa gleich nutzt, dann wechsle den “Hauptmonitor” möglichst täglich. So umgehst du Fehlhaltungen.
Schritt 3:
Eine weitere Maßnahme ist die Beschaffung einer ergonomischen Maus. Einer sogenannten Vertikalmaus. Hier kann der Unterarm in einer neutralen Position entspannen und verkrampft sich nicht unangenehm. Am Anfang kann die ungewohnte Klickposition etwas herausfordernd sein, aber das legt sich schnell. Deine Unterarmmuskulatur wird dir diesen Schritt jedoch danken und auch deine Schulter wird entlastet.
Hast du diese drei Schritte umgesetzt, hast du schon viel dafür getan, deinen Bildschirmarbeitsplatz ergonomischer zu gestalten.
Was tun, wenn du mit dem Laptop arbeitest?
Für den Fall, dass dein Hauptarbeitsgerät ein Laptop ist, kann ich dir folgende Empfehlungen geben:
Besorge dir eine externe Tastatur und Maus. Denn auch am Laptop gilt, die Bildschirmhöhe sollte beim geradeaus schauen auf Augenhöhe liegen. Das kannst du mit einer Laptoperhöhung lösen oder dir eine passende Alternative selbst schaffen, mit Hilfe einer Kiste in der du auch Schreibtischbedarf lagern kannst.
Die externe Tastatur und Maus sorgt hier wieder dafür, dass du deinen Schulter-Nackenbereich entlastest und auch hier kannst du wieder auf eine ergonomische Maus achten.
Was bei einem Laptop auch sehr gut funktioniert sind Schreibtischaufsätze um im Stehen zu arbeiten. Denn eine langfristig sitzende Tätigkeit ist nie eine gute Lösung und sollte von regelmäßigen Pausen und Positionswechseln unterbrochen werden.
Tolle Schreibtischaufsätze gibt es zum Beispiel von Standsome.
Ich hoffe diese Tipps und konkreten Schritte waren hilfreich für dich und du kannst einiges davon umsetzen.
Natürlich gehört zu einem gesunden und egonomischen Arbeitsplatz noch viel mehr. Das Raumklima und die Lichtgestaltung, sowie gesunde Arbeitsgewohnheiten. Clever geplanter Stauraum und nicht zu vergessen der richtige Bürostuhl. All das in einen Blogartikel zu packen, wäre …. schwierig. Aber wenn du dein Home-Office zu einem besseren Arbeitsplatz umgestalten möchtest. Oder lernen willst, wie du an deinem Bildschirmarbeitsplatz optimal, gesund und mit mehr Energie arbeiten kannst, dann schau dir gerne meinen neuen Onlinekurs an.
Der Kurs “Feelgood im Home-Office” hilft allen, die langfristig ihren Bildschirmarbeitsplatz besser einrichten wollen. Und ihr Büro zu einem Ort für mehr Konzentration und Leistunsfähigkeit machen, der gleichzeitig ihr Wohlbefinden steigert.